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China: Bald weitere Zinssenkungen?

Nach dem Kurseinbruch im Sommer hat sich die Lage am chinesischen Aktienmarkt zuletzt stabilisiert. Die Konjunktursorgen sind jedoch geblieben. Mögliche weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen zur Stützung der Wirtschaft sind daher nach wie vor Gegenstand der Diskussionen. Genährt wurden sie jüngst durch die neuen Inflationsdaten.

BÖRSE am Sonntag

Nach dem Kurseinbruch im Sommer hat sich die Lage am chinesischen Aktienmarkt zuletzt stabilisiert. Die Konjunktursorgen sind jedoch geblieben. Mögliche weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen zur Stützung der Wirtschaft sind daher nach wie vor Gegenstand der Diskussionen. Genährt wurden sie jüngst durch die neuen Inflationsdaten.

Auch in China ist man den Verlockungen einer lockeren Geldpolitik, als vermeintlich gangbares Mittel zur Stimulation der Wirtschaft, erlegen. Seit November 2014 drehte die Chinesische Volksbank gleich mehrmals an der Zinsschraube. In fünf Schritten senkte sie ihren Schlüsselzins von sechs auf zuletzt 4,6 Prozent. Damit loten nun auch die Währungshüter im Reich der Mitte die Möglichkeiten eines bislang noch nie so niedrig gewesenen Zinsniveaus aus. Auch sie bewegen sich damit in einem unbekannten Terrain. Zwar ist der chinesische Leitzins, anders als viele „westliche“ Pendants, längst nicht bei Null angekommen – was nicht ist, kann aber noch werden. Es wird bereits über weitere Senkungen spekuliert.

Ein Grund sind die jüngsten Daten von der Preisfront. Im September hatte sich die offizielle jährliche Teuerungsrate bei den Verbraucherpreisen wieder abgeschwächt. Nachdem sie im August mit 2 Prozent das höchste Niveau seit einem Jahr erreichte, ging es nun auf 1,6 Prozent abwärts. Damit entfernte sich der Wert wieder von dem Preisziel der Regierung für 2015 von rund drei Prozent. Noch deutlicher zeigt sich die schwache Inflation bei den Erzeugerpreisen in der Industrie.

Hier verharrten die Preise wie im Vormonat bei einem Minus von 5,9 Prozent und damit auf dem niedrigsten Niveau seit September 2009. In der Tat könnte aufgrund dieser Entwicklungen der Handlungsdruck auf Chinas Notenbank zugenommen haben, weitere Senkungen vorzunehmen. Dieser könnte sich verstärken, sollten die am morgigen Montag erwarteten Daten zur Entwicklung des chinesischen Bruttoinlandsproduktes (BIP) im dritten Quartal weitere konjunkturelle Schwächesignale senden.