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Deutsche Wirtschaft: Gedämpfte Aussichten?

Die Aussichten für die hiesige Konjunktur haben sich etwas eingetrübt. Das legt zumindest der erneut rückläufige ifo Geschäftsklimaindex nahe. Handelt es sich nur um eine zwischenzeitliche Delle? Oder geht dem Frühindikator noch weiter die Luft aus? Das könnte dann die Perspektiven für die deutsche Wirtschaft noch stärker dämpfen.

BÖRSE am Sonntag

Die Aussichten für die hiesige Konjunktur haben sich etwas eingetrübt. Das legt zumindest der erneut rückläufige ifo Geschäftsklimaindex nahe. Handelt es sich nur um eine zwischenzeitliche Delle? Oder geht dem Frühindikator noch weiter die Luft aus? Das könnte dann die Perspektiven für die deutsche Wirtschaft noch stärker dämpfen.

Jeden Monat befragt das ifo Institut etwa 7.000 Firmen, wie sie ihre aktuelle Geschäftslage sowie ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate beurteilen. Aus den Antworten ergibt sich ein Stimmungsindikator. Dieser war im Juni zum Vormonat von 108,5 auf 107,4 Punkte gefallen und verbuchte damit den zweiten Rückgang in Folge. Auffällig dabei war, dass die Befragten nun auch ihre aktuelle Geschäftslage negativer bewerteten. Der entsprechende Teilindex sank von 114,3 auf 113,1 Zähler. Daneben trübten sich die Erwartungen abermals und damit bereits zum dritten Mal hintereinander ein. Das ifo Institut sprach angesichts der Ergebnisse von gedämpften Aussichten für die deutsche Wirtschaft. Vor allem im Verarbeitenden Gewerbe verschlechterte sich das Geschäftsklima deutlich. Zudem sank es im Groß- und Einzelhandel. Lediglich im Bauhauptgewerbe ging es aufwärts.

Volkswirte rätseln nun über die Gründe für die abermalige Eintrübung des Geschäftsklimas. Die unsichere Lage um Griechenland, ein allgemein gestiegenes Zinsniveau und das nachlassende Nachfragewachstum der Schwellenländer gehörten zu den genannten möglichen Belastungsfaktoren. Spannend ist nun aber vor allem, wie sich der Frühindikator weiter entwickelt. Zwar liegt er nach wie vor auf einem relativ hohen Niveau, ein weiterer Rückgang könnte laut der „Dreier-Regel“ jedoch auf einen konjunkturellen Wendepunkt deuten. Die jüngste Delle könnte sich allerdings auch nur als zeitlich begrenzter Rücksetzer erweisen. Spricht vielleicht der Markit Deutschland Composite Index Produktion dafür? Dieser Frühindikator ist laut erster Veröffentlichung im Juni wieder gestiegen, nachdem er zuvor zwei Mal gesunken war.