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Tops und Flops der Woche u. a. mit Deutsche EuroShop, Zoom Video Communications und K+S

Ein Übernahmeangebot führte in der vergangenen Woche zu einem kräftigen Aufschlag bei der Aktie des Immobilienkonzerns Deutsche EuroShop. Ebenfalls ein kräftiges Kursplus gab es bei dem NASDAQ-100-Wert Zoom Video Communications. Er zeigte nach erhöhten Gewinnprognosen Stärke. Beim deutschen Salz- und Düngemittelhersteller K+S scheint die Luft dagegen erst einmal raus zu sein. Hier setzte sich der kurzfristige Abwärtstrend fort.

Ein Übernahmeangebot führte in der vergangenen Woche zu einem kräftigen Aufschlag bei der Aktie des Immobilienkonzerns Deutsche EuroShop. Ebenfalls ein kräftiges Kursplus gab es bei dem NASDAQ-100-Wert Zoom Video Communications. Er zeigte nach erhöhten Gewinnprognosen Stärke. Beim deutschen Salz- und Düngemittelhersteller K+S scheint die Luft dagegen erst einmal raus zu sein. Hier setzte sich der kurzfristige Abwärtstrend fort.

Tops

Deutsche EuroShop erhält Übernahmeangebot

Der deutsche Immobilienkonzern Deutsche EuroShop hat sich auf Investments in Shoppingcentern spezialisiert. Seit seiner Gründung 1997 managt er ein Portfolio von entsprechenden Liegenschaften, die in etablierten Innenstädten angesiedelt sind. Lange Zeit liefen die Geschäfte sehr gut, was sich in einer positiven Aktienkursentwicklung niederschlug. Seit dem Allzeithoch 2015 ist das Papier (WKN: 748020) jedoch unter Druck. Es hat sich ein Abwärtstrend gebildet. Möglicherweise schlägt sich darin die Skepsis des Marktes hinsichtlich der Perspektiven im stationären Einzelhandel nieder. Dieser bekommt durch den Onlinehandel zunehmend Konkurrenz. Die Corona-Krise könnte diesen Effekt noch verstärkt haben. In der vergangenen Woche gehörte die Deutsche-EuroShop-Aktie jedoch zu den größten Gewinnern in der deutschen Aktienlandschaft. Beflügelt wurde sie durch ein Übernahmeangebot. Demnach will die Holdinggesellschaft Hercules BidCo das Unternehmen für 22,50 Euro je Aktie übernehmen. Der Preis setzt sich aus 21,50 Euro je Aktie plus einer Dividende für das Geschäftsjahr 2021 von 1,00 Euro zusammen. Die Bietergesellschaft strebt eine Mindestannahmeschwelle von 50 % plus einer Aktie an. Darin berücksichtigt sind die Anteile an der Deutschen EuroShop, die bereits kontrolliert werden. Alexander Otto ist mit 20 % größter Einzelaktionär. Er gehört dem Family Office Cura der Unternehmerfamilie Otto an, welches zusammen mit dem Finanzinvestor Oaktree hinter der Hercules BidCo steht.

Zoom Video Communications: Gewinnprognosen erhöht, Cathie Wood stockt auf

Der Anbieter von Software für Videokonferenzen legte zu Wochenbeginn Quartalszahlen vor. Bei dieser Gelegenheit erhöhte Zoom Video Communications die Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2022/23 (bis Ende Januar). Bislang ein Ergebnis je Aktie (EPS) in einer Bandbreite von 3,45 bis 3,51 US-Dollar erwartet, peilt das Unternehmen nun 3,70 bis 3,77 US-Dollar an. Die Kursreaktion war positiv. Die Aktie (WKN: A2PGJ2) legte kräftig zu, sodass sie in der vergangenen Woche zu den größten Gewinnern im NASDAQ-100 gehörte. Auf der Käuferseite aktiv war auch der ARK Innovation ETF von Cathie Wood, der damit seine Position aufstockte. Zoom Video Communications ist mit rund 8 % der drittgrößte Depotwert in dem aktiv gemanagten ETF. Trotz der jüngst positiven Kursentwicklung hat sich an dem charttechnischen Bild bei der Zoom-Aktie erst einmal nichts geändert. In sämtlichen Zeitebenen liegen weiterhin intakte Abwärtstrends vor. Der aktuelle Erholungspuls ist daher bislang nur als technische Gegenreaktion zu werten.

Dollar Tree: Zahlen und Ausblick beflügeln

Die Aktie des US-Einzelhändlers (WKN: A0NFQC) zählte in der vergangenen Woche zu den stärksten Werten im S&P 500 und NASDAQ-100. Die Aktie war allein am Donnerstag um rund 22 % gestiegen. Vorausgegangen war die Veröffentlichung von Quartalszahlen. Das Unternehmen freute sich darüber, im zurückliegenden Jahresviertel seine Änderungen in der Preispolitik erfolgreich abgeschlossen zu haben. Das hatte sowohl zu Umsatz- als auch zu Margenverbesserungen geführt. Dollar Tree hatte bislang seine Produkte in der Regel für 1,00 US-Dollar verkauft. Die Preise für das breite Sortiment wurden nun auf 1,25 US-Dollar angehoben. Und auch Waren mit Preisen über diesen Fixpunkt sind inzwischen im Angebot. Anbieter von „1-Dollar-Shops“ gelten als Profiteure des inflationären Umfeldes, weil Verbraucher auf deren günstigeren Waren zurückgreifen. Mit dem jüngsten Kurssprung machte die Aktie die herben Verluste aus der Vorwoche wett. Sie kam damit ihrem Allzeithoch von April dieses Jahres bei 177,19 US-Dollar wieder deutlich näher.

 
Flops

K+S: kurzfristiger Abwärtstrend

Zu den größten Verlierern aus der DAX-Indizes-Familie gehörte in der vergangenen Woche die Aktie von K+S (WKN: KSAG88). Sie setze damit ihre Korrekturbewegung fort, die sich seit dem Mehrjahreshoch von April 2022 gebildet hat. Hierbei hat sich ein kurzfristiger Abwärtstrend gebildet, der jüngst mit neuen Verlaufstiefs bestätigt wurde. Der seit Anfang 2020 auszumachende übergeordnete Abwärtstrend ist jedoch nach wie vor intakt. Neue Nachrichten vom Salz- und Düngemittelhersteller selbst gab es jüngst nicht.

DexCom: neues Verlaufstief

Der 1999 gegründete Medizintechnikhersteller hat sich auf das kontinuierliche Glukosemonitoring in Echtzeit für Diabetes-Patienten spezialisiert. Dazu nutzt DexCom die rtCGM-Technologie, bei der mittels eines Sensors der Glukosegehalt in der Interzellularflüssigkeit des Unterhautfettgewebes gemessen wird. Die Aktie (WKN: A0D9T1) hatte im November 2021 ihr bisheriges Allzeithoch markiert. Seither befindet sie sich in einem Abwärtstrend, der sich in der vergangenen Woche fortsetzte. DexCom gehörte damit zu den schwächsten Werten im NASDAQ-100 und im S&P 500. Der Kurs markierte neue Verlaufstiefs. Neue Nachrichten aus dem Unternehmen selbst gab es nicht. Presseberichten zufolge soll es aber die Übernahme des Insulinpumpenherstellers Insulet (WKN: A0MQX8) erwägen. Beide Gesellschaften arbeiten bereits zusammen.

TAG Immobilien: schwächer nach Quartalszahlen

Der auf Wohnimmobilien spezialisierte Immobilienkonzern hatte in der vergangenen Woche die Ergebnisse für das 1. Quartal 2022 vorgelegt. TAG Immobilien (WKN: 830350) profitierte erneut von steigenden Mieten. Das Unternehmen meldete daher einen Anstieg des FFO I (Funds from Operations) um 5 % auf 47,8 Mio. Euro. Dabei handelt es sich um eine Kennzahl, die bei Immobilienfirmen zur Messung der Geschäftsperformance ermittelt wird. Für das Gesamtjahr 2022 bestätigt die Gesellschaft ihre bisherigen Prognosen. Die Reaktion des Aktienkurses war dennoch negativ. Der MDAX-Wert gehörte in der vergangenen Woche zu den schwächsten Indexmitgliedern. Der Kurs setzte damit die Abwärtsbewegung fort, die sich seit dem Zwischenhoch von August 2021 gebildet hat.

Thomas Behnke