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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKAT E  Rohstofe  Lebensart Pfeifen im Wald niederländischen Finanzministerium. 1985 wechselte er zu KPMG, 1990 zu Schmalbach Lubeca. 2003 nahm er schließlich eine Tätigkeit bei RWE auf, zunächst als Leiter des Konzerncontrollings, später bei verschiedenen Tochterfirmen, darunter auch Essent. Dort wurde er im Oktober 2009 erster Mann – die vielleicht entscheidende Stufe auf dem Weg in den Konzernvorstand. Muss ein 2,8-Milliarden- Minus erklären: Peter Terium Terium wurde zum 1. Juli 2012 – in der Nachfolge des legendären Jürgen Großmann – Vorstandsvorsitzender der RWE. Von Anfang an war Terium nicht unumstritten. Seiner Ernennung war ein heftiger Streit innerhalb des Konzerns vorausgegangen. Mehrere Aufsichtsräte sollen mit Rücktritt gedroht haben, wenn nicht der Niederländer ernannt worden wäre. Doch Teriums Vertrag ist bis zum 31. August 2016 befristet. Sein Credo klingt da ein wenig nach dem Pfeifen im Wald: „Wenn Krise ist, dann müssen Sie diese managen. Das war und ist meine Aufgabe.“ Ob Terium die Gelegenheit dazu bekommen wird – das ist ziemlich ungewiss. Am kommenden Mittwoch findet die Hauptversammlung von RWE statt. Peter Terium wird dort erklären müssen, wo im letzten Jahr 2,8 Milliarden Euro geblieben sind. Schon vorab hat er verlauten lassen: „Das Überleben von RWE ist nicht gefährdet. Unsere Maßnahmen der vergangenen Jahre habe das sichergestellt.“ Aber wird das für den Manager, der seit dem 1. Juli 2012 an der Spitze des Energieriesen steht, reichen? Ein „RWE-Urgestein“ ist er nicht, aber er gibt sich kämpferisch: „Die Stromerzeugung hat kräftig zu kämpfen, daran arbeiten wir.“ Man habe zwei Jahre gebraucht, um dort die Fundamente zu erneuern: „Dieses Jahr werden wir mit neuen Produkten angreifen.“ Die drei anderen RWE-Standbeine – als da wären die Netze, der Vertrieb und der Handel – seien intakt. Die Kraftwerke seien die alleinigen Verlustbringer. Geboren wurde Peter Terium am 26. September 1963 in Nederweert, Niederlande. Er ist ausgebildeter Buch- und Steuerprüfer, sein Karriere begann er beim Zitat der Woche „Das Gesetz ist gerechtfertigt.“ Andrea Nahles über die auf ihr Betreiben hin durchgesetzte Reform für die „Rente mit 63“. Das Wort „gerecht“ verwendet sie interessanterweise nicht. Aphorismus der Woche „Niemand ist frei, der über sich selbst nicht Herr ist.“ Matthias Claudius, 1740 – 1815, „Wandsbecker Bote“, Dichter und Journalist 06 BÖRSE am Sonntag · 15/1 4 Kopf der Woche


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