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UNTERNEHMEN  Fonds   ZERTIFIKATE  rohstoffe   Lebensart   AKTIEN & MÄRKTE Für VISA Inc. war 2013 ein erfolgreiches Jahr. Das beweist der Umsatz von 11,7 Milliarden US-Dollar deutlich, denn im Jahr zuvor waren es noch 10,4 Milliarden. Auch der Nettogewinn bereitete dem Konzern und seinem Umfeld Freude, er stieg nämlich nach einem schwachen 2012 auf ganze 4,9 Milliarden Dollar an. Glaubt man der Selbstbeschreibung des Hauses, ist Gewinn aber gar nicht das vorrangige Ziel. Vielmehr gehe es darum, „als Unternehmen stets über ausreichendes Kapital zu verfügen. Das erlaubt uns, fortlaufend Investitionen zu tätigen und Innovationen einzuführen, die neue und bessere Services beim bargeldlosen Bezahlen und „Bezahltwerden“ ermöglichen.“ Diese Strategie ist vor allem deshalb sinnvoll, weil Finanzdienstleister heutzutage flexibel und nah am Puls der Zeit sein müssen. Das bedeutet unter anderem, man ahnt es bereits, stärkeres Engagement im Onlinegeschäft. Zunächst aber noch einmal der Blick auf die gute, alte Plastikkarte. Visa selbst vergibt keine Kredite, sondern profitiert von einem weit verzweigten Netzwerk an Kooperationen mit zahlreichen Kreditinstituten, Bausparkassen und ähnlichen Dienstleistern. Diese bieten Visa-Produkte an und nehmen Einzelhändler als Visa-Partner unter Vertrag. Die weite Verzweigung hat auch direkte Auswirkungen auf die Unternehmensstruktur von Visa: Für Europa ist zum Beispiel die Visa Europe Ltd. zuständig, ansässig in London. Sie agiert seit 2004 als vollkommen eigenständiges Unternehmen und kooperiert lediglich mit der Visa Inc., um internationale Zahlungen abzuwickeln. Der Konzern versteht sich als Mitgliederorganisation, im Besitz und unter Kontrolle von etwa 4.600 europäischen Banken. Deshalb legt Visa Europe selbst auch keine Zinssätze fest. Der Kunde mag es unkompliziert Stattdessen garantiert Visa für die reibungslose Transaktion des Zahlungsvorgangs und verlangt dafür Gebühren vom Kunden. Im Geschäft oder auf Reisen wird durch die Unterschrift des Karteninhabers die Zahlung genehmigt, und schon ist die Zahlung erfolgt – denkt der Kunde. Ein bisschen komplexer ist das Ganze dann doch, denn neben dem Händler sind auch dessen Bank, die kartenausgebende Bank und natürlich das Bezahlnetzwerk, in dem Fall VisaNet, involviert. Aber gerade darin liegt wohl die Stärke des Konzepts: Der Kunde hat es möglichst unkompliziert. Am Ende steht meist die monatliche Abbuchung vom hinterlegten Girokonto. Eine wichtige Schnittstelle für den internationalen Austausch ist die Visa Europe Services Inc. in Delaware, USA. Sie ist dem europäischen Ableger direkt untergeordnet und regelt die Verwendung Visa Stand: 13.06.2014 Visa Contactless 15 BÖRSE am Sonntag · 24/1 4 Unternehmen der Woche


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