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UNTERNEHMEN  Fonds   ZERTIFIKATE  rohstoffe   Lebensart   AKTIEN & MÄRKTE um knapp vier Prozent steigern. Weiterhin drückten Spekulationen darüber, ob die immer größer werdende Konkurrenz aus dem Internet dem MDAX-Konzern Marktteile abnehmen könnte, den Aktienkurs. Online-Shops sind keine Konkurrenz Der Fielmann-Chef betont, dass neue Online-Shops für sein Unternehmen keine ernsthafte Konkurrenz seien. „Wenn ich eine optimal eingestellte und gut sitzende Brille verkaufen will, dann kann ich das nur im Kontakt mit dem Kunden“, sagte Fielmann gegenüber dem Handelsblatt. Über das Internet ließen sich wichtige Informationen nicht messen. Die Folgen beim Kunden seien schlecht sitzende Brillen oder im Extremfall Doppelsehen und Kopfschmerzen. Die Kunden sehen das bisher offenbar ähnlich – im Gegensatz zu anderen Handelsbranchen bewegen sich die Online-Marktanteile bei Optikern im niedrigen einstelligen Bereich. Die Fielmann-Aktie genießt bei den Börsianern einen guten Ruf, auch wenn der Kurs Anfang Juli von 105 auf 100 Euro einbrach. Unterm Strich konnte das Papier im bisherigen Jahresverlauf immer noch ein Plus von rund 18 Prozent verbuchen. Zum Vergleich: Der MDAX verlor im gleichen Zeitraum ein Prozent an Wert. Das Düsseldorfer Bankhaus Lampe stufte die Aktie diese Woche von „Verkaufen“ auf „Halten“ hoch. Zugleich hob die Bank das Kursziel von 89 auf 100 Euro an. Analyst Christoph Schlienkamp erhöhte seine Ergebnisprognosen für die Optikerkette um etwa fünf Prozent für 2014 und um rund drei Prozent für 2015. Die Aktie habe sich trotz ihrer hohen Bewertung in den vergangenen Monaten gut entwickelt, so der Experte. Wegen der Dividendenrendite von knapp drei Prozent hielten viele Anleger den Wert offensichtlich als Anleiheersatz in ihrem Portfolio. Noch viel Luft nach oben Für weiteres Potenzial gebe es verschiedene Indikatoren. So geht Lampe von einem organischen Wachstum aus. Dafür spreche auch die weitere Erhöhung der Filialanzahl – vor allem in Deutschland – um gut 100 Geschäfte auf rund 700. Weiterhin, so die Analysten, führe die Computerisierung des Arbeitsplatzes dazu, dass das Einstiegsalter für eine Brille eine Dekade früher liege als noch vor einer Generation. Und last, but not least, erhalte das Unternehmen Rückwind durch den steigenden Anteil von Gleitsichtbrillen, Wachstumsmöglichkeiten bei Kontaktlinsen sowie die Weiterentwicklung des Hörgerätegeschäfts. Ein Gleitsichtglas ist ein spezielles Brillenglas mit verschiedenen Brechwerten zur Fern- und Nahkorrektur von Fehlsichtigkeiten und einer Alterssichtigkeit. A propos Alter: Natürlich hat Günther Fielmann, der im September 75 Jahre alt wird, schon über einen Nachfolger nachgedacht. Bereits vor vier Jahren erklärte er, er wolle seinen damals 21 Jahre alten Sohn Marc schrittweise an die Unternehmensleitung heranführen. Den Zeitpunkt des Einstiegs in das von der Familie kontrollierte Unternehmen wollte und will der Patriarch aber noch nicht nennen. Noch regiert der Senior unumschränkt – und das könnte durchaus noch eine Weile so bleiben. 18 BÖRSE am Sonntag · 29/1 4 Unternehmen der Woche


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