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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstoffe   Lebensart Märkte im Überblick usa Deutschland Europa Die in der Vorwoche Fahrt aufgenommene US-Berichtssaison läuft nun auf Hochtouren. Jüngst legten beinahe 150 Firmen aus dem S&P 500 ihre Zahlen und Ausblicke vor. In der nächsten Woche folgen von den großen Werten noch einmal so viele. Für große Bewegung am US-Aktienmarkt sorgten die Berichte jüngst zwar nicht, allerdings hatten sie mit ihrer insgesamt positiven Grundtendenz einen stützenden Effekt auf den Gesamtmarkt. Andere Faktoren, wie die geopolitischen Risiken, traten indes in den Hintergrund. Lange Zeit waren die US-Indizes daher auf Kurs zu einer soliden positiven Wochenbilanz, aus der wegen der Verluste am Freitag jedoch nichts wurde. Der Dow Jones rutschte ins Minus. Beim S&P 500 reichte es für ein Miniplus. Er hatte im Wochenverlauf neue Rekorde markiert und sich damit der 2.000er- Marke genähert, die es aus Sicht der Bullen womöglich noch abzuarbeiten gilt, bevor man sich dann eventuell eine größere Verschnaufpause gönnt. Oder reicht die Kraft der Bullen, die runde Marke gleich nachhaltig zu überspringen? Die zuletzt eher zögerliche Entwicklung spricht nicht gerade dafür. Die nächste Woche ist, abgesehen von vielen Bilanzen, mit weiteren wichtigen Terminen gespickt. Dazu gehören die Sitzung der US-Notenbank sowie etliche Konjunkturdaten, wie der Arbeitsmarktbericht und die erste Schätzung zur BIP-Entwicklung im zweiten Quartal. Über dem strahlenden deutschen Konjunkturhimmel ziehen weitere Wolken auf. In ihrem jüngsten Monatsbericht resümierte die Deutsche Bundesbank einen im Frühjahr merklich nachlassenden wirtschaftlichen Schwung in hiesigen Landen. Wie erwartet ließ sich das hohe Expansionstempo des ersten Quartals nicht halten. Darüber hinaus dürften die wachsenden geopolitischen Spannungen die Stimmung getrübt und somit die Konjunktur gebremst haben. Die Unsicherheit im Zusammenhang mit den aktuellen Krisenherden schlägt sich auch zunehmend negativ in der Stimmungslage der deutschen Firmen nieder, wie der ifo Geschäftsklimaindex verdeutlicht. Der Frühindikator sank im Juli erneut und rutschte so tief wie im noch nie in diesem Jahr. Nun geht das Rätselraten los, ob angesichts des dritten Rückgangs hintereinander die damit gemeinhin implizierte Trendwende vollzogen ist. Ebenfalls weiterhin unklar ist, wohin nun die Reise am deutschen Aktienmarkt geht. Jüngst verzeichnete der DAX nach einem munteren Auf und Ab ein Wochenminus von 0,8 Prozent. Aus charttechnischer Sicht hatte der Index am Montag seine Aufwärtstrendlinie seit Juni 2012 getestet, konnte sich dann von dieser aber erst einmal wieder absetzen. Mit den kräftigen Verlusten am Freitag kam er ihr jedoch wieder sehr nahe. Ein Bruch könnte den 200-Tage-EMA in den Fokus rücken lassen. S&P 500 mit neuen Rekorden Hält die Aufwärtstrendlinie? Trotz Risiken zumeist aufwärts Der Krieg in der Ukraine, in einem machtpolitischen Vakuum entbrannt und auf dem Rücken der dortigen Bevölkerung ausgetragen, sorgt wegen seiner geopolitischen Brisanz an den Finanzmärkten immer wieder für Gesprächsstoff. Die immensen Risiken des von einer Propagandaschlacht begleiteten Machtpokers scheinen derzeit jedoch verdrängt zu werden, wie die jüngst zumeist positive Entwicklung an den europäischen Aktienmärkten impliziert. Der EURO STOXX 50 legte trotz des Rückgangs am Freitag 0,3 Prozent zu und hielt sich über seinem 200-Tage-EMA. Zu den wenigen sinkenden Indizes in der vergangenen Woche zählte der russische RTS, der damit seine Talfahrt aus der Vorwoche fortsetzte, wenngleich weniger dynamisch. Unterdessen wird der Druck auf Russland verstärkt. Die EU verhängte weitere Sanktionen. Wegen der zunehmenden Isolierung senkte ferner der IWF die Wachstumsprognosen 2014 und 2015 für das Land, das zumindest die Waffen gebaut hat, mit denen nun geschossen wird. In dieser Gemengelage hat die russische Notenbank jüngst überraschend den Leitzins von 7,5 auf 8 Prozent erhöht und dies mit der hohen Teuerungsrate sowie den Faktoren begründet, die für weiter steigende Preise sorgen könnten. Es war bereits die dritte Straffung seit Februar, ausgehend von 5,5 Prozent. Wie die Notenbank betonte, könnten weitere Schritte folgen, sollte sich die Teuerung nicht abschwächen. S&P 500 Stand: 25.07.2014 DAX Stand: 25.07.2014 EURO STOXX 50 Stand: 25.07.2014 07 BÖRSE am Sonntag · 30/1 4


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