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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstoffe   Lebensart Platz für ein weiteres großes soziales Medium gibt. „Wir sind überzeugt, dass wir Twitter einem noch breiteren Publikum nahebringen können“, erklärt Firmenchef Dick Costolo am Sitz in San Francisco. Bisher galt Twitter unter Experten eher als Nischenprodukt. Die aktuellen Zahlen jedoch deuten auf eine massentaugliche Zukunft hin. Zumindest für den Moment sieht es laut zahlreichen Analysten-Meinungen so aus, als könne Twitter sein Wachstumstempo beibehalten. Kritiker geben jedoch zu bedenken, dass die Fußball-WM großen Einfluss auf das Wachstum bei den Nutzerzahlen gehabt haben könnte. Die Analysten Arvind Bhatia und Brett Strauser von Sterne Agee hoben etwa hervor, dass sie genau auf die Drittquartalszahlen gucken würden, die ohne ein entsprechendes Großereignis mehr Aussagekraft über die grundlegenden Trends haben dürften. Costolo betonte Die aktuellen Zahlen jedoch deuten auf eine massentaugliche Zukunft hin. hingegen, dass das Wachstum bei den Nutzerzahlen vor allem mit Produktänderungen und nicht mit der Fußball-WM zusammenhänge. Einen gewaltigen Schub in Richtung Massenrelevanz bekam der Kurznachrichtendienst durch den Word Cup aber zweifelsohne. Twitter begleitete die Weltmeisterschaft in Brasilien mit 672 Millionen getippten Meldungen intensiver als jeder andere Social-Media- Dienst. Für WM-Twitterer überlegten sich die Mitarbeiter allerlei Spielereien. Und das zahlte sich aus. Allein beim Kracher Deutschland - Brasilien gab es 4,4 Milliarden „Tweet-Impressions” bei Twitter. Außerdem sind die Kurznachrichten rund zwei Milliarden Mal auf anderen Plattformen, wie Nachrichtenportalen, Websites oder im Fernsehen angesehen worden. Dadurch hat der Dienst zwei bis dreimal so viele Menschen erreicht, wie er Nutzer hat. Wenig weltmeisterlich sieht hingegen der Blick auf die Gewinn-und Verlustrechnung aus. Wegen der aktienbasierten Vergütung der Mitarbeiter rutschte das Unternehmen sogar noch tiefer in die Verlustzone - und zwar von einem Minus von 42 Millionen vor einem Jahr auf 145 Millionen Dollar. Ohne diese Aufwendungen wäre die Firma profitabel gewesen, rechnete Twitter vor. Vom Geld verdienen ist der Kurznachrichtendienst also noch ein ganz schönes Stück entfernt. Allerdings könnte das nur eine Momentaufnahme sein. Nicht nur beim US-Brokerhaus Goldman Sachs ist man davon überzeugt, dass Twitter bei der Monetarisierung seiner Plattform erst noch am Anfang steht. Aktuell besser läuft es indes an der Börse. Nach einer rasanten Berg- und Talfahrt in den vergangenen Monaten sind die Aktien doppelt soviel wert wie beim Börsengang im November. Die angehobene Jahresprognose dürfte den Kurs weiter beflügeln: Die Umsatzerwartung wurde von 1,25 Milliarden Dollar auf einen Wert von bis zu 1,33 Milliarden Dollar heraufgesetzt. WIM 10 BÖRSE am Sonntag · 31/1 4 Aktie der Woche


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