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UNTERNEHMEN  Fonds   ZERTIFIKATE  rohstofe   Lebensart   AKTIEN & MÄRKTE News beispielsweise über der rechten Spur einer Autobahn eine Stromoberleitung installiert wird. Die entsprechenden Hybrid-Laster sollen problemlos während der Fahrt an- und abdocken können. In den USA wird dieses Verfahren bald am Hafen von Los Angeles benutzt, um den Containertransport auf dem Hafengelände zu elektrifizieren und damit Kosten zu senken. Die LKWs werden in Zukunft den Weg vom Hafenbecken zum Güterumschlagsplatz auf einem eHighway zurücklegen. Getestet wird diese innovative Idee übrigens in den brandenburgischen Wäldern der Uckermark. Understatement scheint ohnehin eine siemensianische Qualität zu sein. Das weltweit agierende Unternehmen orientiert sich aber stets am Ursprungsstandort Deutschland. Dem Zukunftsprojekt der Bundesregierung Industrie 4.0 hat sich Siemens daher brav angenommen und es inzwischen zu einer Kernkompetenz erklärt. Dabei zielt der Technologie-Riese auf die Optimierung von Fertigungsprozessen ab. Siemens unterstützt Industrieunternehmen weltweit dabei, Fertigungsverfahren durch moderne Fabriken und Systeme produktiver und damit wettbewerbsfähiger zu machen: Stichwort Ressourceneffizienz. Angespannte Finanzmärkte Die aktuellen Krisen – die Ukraine, Gaza, Syrien, der Irak und Nigieria sind nur die Spitze des Eisbergs – sowie weitere potentielle Gefahrensituationen können einen Global Player wie Siemens nicht unberührt lassen. Doch der Vorstand bleibt ruhig. Zumindest nach außen. Zwar erklärt Joe (mit langgezogenem i am Ende), wie die Mitarbeiter ihren Chef gerne nennen, dass die politischen Spannungen im mittleren Osten und der Ukraine „ein ernstes Risiko für das Wachstum in Europa“ seien. Doch er fügt hinzu, dass dies wohl kaum Einfluss auf dieses Geschäftsjahr haben werde. Es bleibe abzuwarten wie sich die Situationen rund um den Globus entwickelten. Dabei ist auch der Staatsbankrott Argentiniens ein Thema. Denn auch dort stehen zwei Gas- und Dampfturbinenkraftwerke von Siemens. Anleger sehen die Finanzmarktsituation nicht so entspannt wie die sechste Etage der Münchener Unternehmenszentrale. Zum Ende der Woche brachen die Aktienkurse an den Börsen ein. Auch Siemens war davon betroffen. Zwar konnten die Quartalszahlen den Aktienkurs am Donnerstag zwischenzeitlich deutlich nach oben treiben, doch am Freitagabend schloss der Kurs auf schwachen 90 Euro. Damit hat die SIE-Aktie seit dem 20. Juni zehn Prozent verloren. Die 100-Euro-Marke war im letzten Jahr immer ein Richtwert, an dem sich Analysten orientierten. Diese schätzen den Kurs nach wie vor als unterbewertet ein. Analyst Simon Toennessen von der Credit Suisse lobte am Freitag die „sich beschleunigende Auftragsdynamik“ und den „starken Free Cash Flow“. Einer Dividende von drei Euro dürfen sich Aktionäre auch weiterhin gewiss sein. Das entspricht einer Rendite von über drei Prozent. Fazit Siemens hat mit seiner Vision 2020 einen griffigen Plan, um den Konzern fit für die Zukunft zu machen. Die Konkurrenz ist groß, das Industrie- und Technologiegeschäft schnellebig. Doch der Mischkonzern hat eine langfristige Orientierung und viele überzeugende Produkte im Portfolio. Im Sektor „Energy“ gibt es trotz guter Aufträge mäßige Ergebnisse. Daran müssen Kaeser und seine Mitarbeiter arbeiten. Für die Aktionäre war Siemens in den letzten Wochen kein großer Spaß. Vielleicht bietet sich aber nun wieder eine geeignete Kaufsituation – die Analysten sind optimistisch. Nächstes Jahr soll die neue Geschäftszentrale fertiggestellt werden. Bis dahin hat Kaeser vielleicht auch den Energiesektor im Griff. WCW Modell der neuen U-Bahn Inspiro 16 BÖRSE am Sonntag · 31/1 4 Unternehmen der Woche


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