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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstofe   Lebensart Sonntag , 28. September 2014 AKTIEN & MÄRKTE Schliekers Woche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Tops und Flops-, Zahl der Woche, Termine der Woche . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Kopf der Woche: Bill Gross, Zitat der Woche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Markt im Fokus: Euro / US-Dollar . . . . . . 6 Märkte im Überblick: S&P 500, DAX, EURO STOXX 50 . . . . . 7 Aktie der Woche: Philips. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 UNTERNEHMEN Unternehmen der Woche: Rocket Internet. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 News: Bouwfonds, Aurelis, Apple, Wüest & Partner, Nike, DAB-Bank. . . . . 18 FONDS Fonds der Woche: WAVE Total Return Fonds R. . . . . . . . . . . . 24 Fonds-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 ZERTIFIKATE Zertifikate-Idee: Discount-Zertifikat auf Gold. . . . . . . . . . 28 Zertifikate-News. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Rohstoffe Rohstoffe der Woche: Nickel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Rohstoffanalysen: Rohöl, Gold, Platin, Zucker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Lebensart Produkt der Woche: Antiquitätenmesse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32 Refugium der Woche. . . . . . . . . . . . . . . . 34 Impressum/Disclaimer . . . . . . . . . . . . . . 38 Die Europäische Zentralbank manövriert sich mehr und mehr in eine Art Sackgasse. Ob sehenden Auges, weiß man nicht. EZB-Chef Mario Draghi allerdings dürfte es mittlerweile dämmern, dass der Flohhütesack namens Eurozone zappelt und schreit – man kann es Ländern, die so unterschiedlich sind wie Finnland und Zypern nur in absolut ruhigen Zeiten gleichzeitig rechtmachen. Angesichts der Nullzinspolitik hätten sich die Erfolge längst einstellen müssen, aber dem ist nicht so. Fast gewinnt man den Eindruck, als verweigerten die Betroffenen der mäandernden Krise in Euroland, sich retten zu lassen. Wie sich das für Herrn Draghi anfühlt, kann man nur mitfühlend mutmaßen. Sein durchaus gewaltigstes Wirtschaftshilfsprogramm, das je eine Studierstube verlassen hat, verpufft so vor sich hin. Wachstumsprognosen werden kassiert, Kredite nicht gegeben, Anschaffungen nicht gemacht. Was die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) gerade zum Verbraucherverhalten in Deutschland ermittelte, lässt nur einen Schluss zu: Das ist bösartige Kaufverweigerung, Konsumstreik wie anno ’68, nur breiter verankert. Regierungen und Notenbanken hätten ihr Pulver verschossen, konstatierte der Bundesfinanzminister unlängst und fiel damit dem weiter kämpfenden Draghi in den Rücken, der sich inzwischen als letzter Mann an Deck sehen muss. In der Tat stimmt die Behauptung Schäubles gerade zur Hälfte: In der Tat hat die EZB ihr Pulver verschossen, wobei wir aber nächste Woche wohl sehen werden, dass sie die Reste im Speicher noch zusammenkratzen wird und, vielleicht mit Schotter etwas gestreckt, in die Berta laden wird. Feuer frei, dürfte es heißen, jetzt kaufen wir auch Staatsanleihen. Aber die Nichtwirksamkeit dieser Maßnahme, abgesehen von der Zementierung des Rechtsbruchs, wird Gegenstand einer künftigen Kolumne sein müssen. Wir sind ja keine unfehlbaren Prognostiker wie etwa jene satte Mehrheit der Klima“forscher“, die schon wissen, dass Eis zu Wasser wird und jenes dann bergab fließt, genau auf den Tag in einem fernen Jahrhundert. Aber zurück zu Herrn Schäuble: Die Regierungen, das sollte man hier sagen, haben ihr Pulver, welches sie den Steuerzahlern in nicht unbeträchtlicher Menge abtrotzen, mitnichten verschossen. Sie haben es vielleicht falsch gelagert, zweckfrei verwendet oder dergleichen mehr. Im Falle Deutschlands wäre es nur ein kleiner Schritt dahin, die Konjunkturkräfte zu beleben, und ein einfacher dazu: Markt, Markt, Markt, und immer an den Ludwig Erhard denken. Es wäre hierzulande immerhin denkbar, den allumfassenden Vormund Sozialstaat etwas, nur ein wenig, zurechtzustutzen. So dass der Staatsanteil an der Wirtschaftsleistung vielleicht wieder unter 50 Prozent sinken kann. Eine leichte Aufgabe – erfordert allerdings ein Weniger an Opportunismus und Selbstgefälligkeit, und das Aufstehen gegen selbsternannte Wohltäter in der Regierung, die mehr Schaden anrichten als es eine Krise je könnte. Auf einem anderen Blatt stehen die nötigen Reformen in jenen Ländern, denen die Politik der EZB gerade die Lust an Reformen vertreibt, indem sie Heinzelmännchen spielt: Nur bei der EZB gibt es für korrupte, unterentwickelte und desorganisierte Länder noch ein „Free Lunch“. Warum also für sein Essen arbeiten? Solange Draghi diesen Zusammenhang nicht ernst nimmt, kann man nur sagen: Ungenießbar, das alles. Verstrickt, verwickelt Was denken Sie über dieses Thema ? Schreiben Sie gerne direkt an den Autor Reinhard Schlieker unter schlieker@boerse-am-sonntag.de Reinhard Schlieker ZDF Wirtschaftskorrespondent 02 BÖRSE am Sonntag · 39/1 4 Schliekers Woche


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