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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstoffe   Lebensart Märkte im Überblick usa Deutschland Europa Nach der wilden Vorwoche ging es auch jüngst heiß her am US-Aktienmarkt. Allerdings war die Bilanz am Ende wesentlich erquicklicher. Zwar setzten die US-Indizes zunächst ihre Talfahrt fort und markierten am Mittwoch neue Korrekturtiefs. Noch im Tagesverlauf starten sie jedoch eine kräftige Gegenbewegung. Und auch am Donnerstag wurden die Attacken der Bären gekontert. Am Freitag übernahmen dann schließlich die Bullen gänzlich das Ruder, was den Indizes kräftigere Zuwächse bescherte. Die zwischenzeitlichen deutlicheren Verluste zur Vorwoche wurden damit merklich verkleinert. Am Ende gab der S&P 500 nur 1 Prozent nach. Mit dem Anstieg am Freitag näherte er sich seinem zu Wochenbeginn verletzten und zwischenzeitlich deutlich unterschrittenem 200-Tage-EMA. Kann er nun zurückerobert werden, würde sich das charttechnische Bild aufhellen. In der zweiten Wochenhälfte bei den Investoren auf offene Ohren gestoßen sein könnten die überraschenden Worte von James Bullard, Chef der regionalen Notenbank von St. Louis. Seiner Meinung nach sollte die US-Notenbank über eine Verschiebung des Endes der monatlichen Wertpapierkäufe nachdenken. Vor dem Wochenende gab es zudem einige positiv aufgenommene Bilanzen und Konjunkturdaten. Zum Beispiel war die Verbraucherstimmung (Uni Michigan) im Oktober auf den höchsten Wert seit sieben Jahren geklettert. Nach dem Ausverkauf am deutschen Aktienmarkt in der Vorwoche war in der vergangenen Börsenwoche zunächst der Hauch einer Stabilisierung auszumachen. Am Mittwoch brachen die Kurse jedoch wieder weg. Es folgten weitere Abgaben am Donnerstag. Der DAX fiel bis 8.355 Punkte. Seit dem Zwischenhoch im September rauschte er damit rund 16 Prozent in die Tiefe, sodass man von einer zünftigen Korrektur sprechen kann. Dieser starke Einbruch binnen kürzester Zeit mutete jedoch stark übertrieben an. Dieser Umstand scheint auch einige Marktakteure dazu bewegt zu haben, bei den tieferen Kursen wieder zuzuschlagen. Bereits am Donnerstag im Handelsverlauf starteten die deutschen Indizes eine Gegenbewegung. Sie setzte sich am Freitag fort. Damit fällt die Bilanz zur Vorwoche letztlich deutlich besser aus, als zwischenzeitlich zu befürchten war. Die hiesigen Kursbarometer schafften sogar den Sprung in die Pluszone. Am stärksten legten SDAX und MDAX mit 1,6 und 1,3 Prozent zu. Der DAX verzeichnete ein Plus von 0,7 Prozent. Das in der Vorwoche gebildete Verkaufssignal durch die Komplettierung einer Top-Formation bleibt jedoch bestehen, konnte es bislang nicht negiert werden. Der jüngste Erholungsversuch ist daher lediglich als technische Gegenreaktion zu werten. Es bleibt somit abzuwarten, ob die Bullen nun wieder nachhaltig die Überhand gewinnen. Verluste eingedämmt Am Ende mit Zuwächsen Hoffen auf QE? An den meisten der europäischen Aktienmärkte setzte sich jüngst die Talfahrt fort, auch wenn sich die Lage vor dem Wochenende etwas entspannte. Das Kursgemetzel von zuletzt trägt indes mit dazu bei, dass die Stimmen derjenigen lauter werden, die die EZB wieder stärker unter Zugzwang sehen. Zwar haben die bisherigen geldpolitischen Lockerungen keine nachhaltig positiven Effekte gebracht, das ficht die Anhänger dieser unsäglichen Geldpolitik jedoch nicht an. Im Gegenteil. Die Notenbank soll noch stärker in die Vollen gehen und auch öffentliche Wertpapiere, wie Staatsanleihen im großen Stil aufkaufen, im Fachjargon „Quantitative Easing“, kurz QE genannt. Können vielleicht verstärkte Diskussionen über ein QE-Programm die Hoffnung auf ein solches nähren und damit die Stimmung an den Aktienmärkten wieder heben? Oder ist dieser Drops nun auch gelutscht? Verwundern würde es nicht, wenn die EZB früher oder später tatsächlich erneut und noch tiefer in ihre Kiste greift und versucht aus dem Nichts einen konjunkturellen Aufschwung herbeizuzaubern. Auch weil die Konjunktur immer weiter den Bach runterzugehen zu scheint. So befürchtet Hans-Werner Sinn, Chef des ifo Instituts, ein jahrelanges Siechtum der Wirtschaft in Europa. Die Lage in den südlichen Euroländern lasse keinen leichten Ausweg erkennen. „Die Krise ist eindeutig noch nicht vorbei.“ S&P 500 Stand: 17.10.2014 DAX Stand: 17.10.2014 EURO STOXX 50 Stand: 17.10.2014 07 BÖRSE am Sonntag · 42/1 4


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