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FONDS  ZERTIFIKATE  rohstofe   Lebensart   AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN News BB-BIOTECH Hoffnungsträger von morgen Ob neue Therapieansätze in der Krebsforschung BARINGS Chancen am deutschen Aktienmarkt Die Fondsgesellschaft Barings sieht trotz zuletzt schwächerer Konjunkturdaten gute Anlagechancen am deutschen Aktienmarkt: „Wir gehen davon aus, dass eine noch expansivere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank zu einem schwächeren Euro führen wird, was den Unternehmensgewinnen bis ins Jahr 2015 hinein Auftrieb verschaffen dürfte. Aktuell liegt das Preisniveau deutscher Aktien unter dem anderer europäischer Länder, weshalb wir die Anlageklasse als Kaufgelegenheit betrachten.“ Mitte November werden die Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands veröffentlicht. Der Rückgang der Industrieproduktion im August um vier Prozent hat zu Befürchtungen der Marktteilnehmer hinsichtlich eines eventuell schwachen Wachstums geführt. Aus Sicht der Barings- Experten kam der Rückgang überraschend. In dem Zusammenhang gibt es nach Auffassung der Fondsgesellschaft zwei Faktoren zu berücksichtigen: „Erstens gab es in diesem Jahr in wichtigen Industriegebieten Veränderungen hinsichtlich des Zeitraums der Schulferien, was sich in den entsprechenden Phasen negativ auf die Produktivität ausgewirkt haben dürfte. Viele Firmen, wie beispielsweise Volkswagen, haben ihre Urlaubszeit entsprechend der Schulferien von Juli auf August verlagert. Zweitens möchten wir auf die Auswirkungen der strengeren Abgasnormen auf den Lkw-Absatz hinweisen. Die Einführung der verschärften Vorgaben dieses Jahr sorgte dafür, dass Käufe in das Jahr 2013 vorgezogen wurden, damit noch gespart werden konnte, bevor die teureren Motoren im Zuge der neuen Emissionsregelung auf den Markt kamen.“ Die Fondsgesellschaft, die im Segment der deutschen Aktien den Baring German Growth (ISIN: GB0008192063) anbietet, bleibt für den deutschen Aktienmarkt mit Blick auf die restlichen Wochen von 2014 bis ins kommende Jahr hinein vorsichtig optimistisch. oder Wirksamkeitsdaten in der Behandlung von Multipler Sklerose: Für das Management-Team von BB Biotech sind derzeit eine ganze Anzahl potentieller neuer Portfoliokandidaten interessant. In der Krebsbehandlung zählen dazu Immuntherapien, in denen die Medikamentenentwicklung zuletzt die größten Fortschritte machte. Dabei aktivieren körpereigene TZellen das Immunsystem, Tumorzellen zu identifizieren und zu zerstören. Sie setzen dabei genau an den Molekülen an, die es den Krebszellen ermöglichen, sich der Erkennung durch das Immunsystem zu entziehen. Sogenannte Checkpoint-Inhibitoren spielen hier eine zentrale Rolle, indem sie zentrale Mechanismen der Immununterdrückung aufheben. Zielstrukturen für eine neue Wirkstoffklasse von Immuntherapien sind der T-Zellrezeptor PD-1 und seine Liganden PD-L1 und PD-L2. Die Ansprechraten von 30 Prozent bei Bristol Meyer’s PD1-Antikörper sind zwar eindrücklich gegenüber den zehn Prozent, die man bei Chemotherapie sieht, aber absolut gesehen immer noch relativ tief. Bei denjenigen Patienten, die aber ansprechen, sieht man einen Trend von sehr dauerhaften Verbesserungen, was typisch für Immuntherapien ist. Ob in gewissen Fällen auf eine Heilung gehofft werden kann – das werden allerdings erst die Langzeitdaten zeigen. Branchenexperten schätzen das künftige weltweite Marktpotential für Immuntherapien bei Krebs auf bis zu 35 Milliarden US-Dollar. „Mit der Rekrutierung des Immunsystems für die Bekämpfung von Krebs“, so das Fazit von Lydia Bänziger, Portfolio Manager BB Biotech, „sind wir jetzt an einem Zeitpunkt angelangt, an dem die klinische Umsetzung einen Paradigmenwechsel in der Krebsbehandlung einleitet.“ Eine weitere spannende Entwicklung ist das Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Clovis Oncology und dem Pharmakonzern AstraZeneca. Beide Unternehmen haben einen Wirkstoff für Lungenkrebs in der klinischen Entwicklung, der einen Wachstumsfaktor bei Tumorzellen dauerhaft blockieren soll. Noch ist offen, welche der beiden Substanzen die höhere Wirksamkeit zeigt. Aufschluss könnten die nächsten klinischen Daten geben, die beide Firmen auf der ASCO 2015 präsentieren wollen. 30 BÖRSE am Sonntag · 44/1 4


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