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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstoffe   Lebensart Märkte im Überblick usa Deutschland Europa S&P 500 mit 45. Schlussrekord Satte Zuwächse Während Schneestürme im Norden der USA für winterliches Chaos sorgen, herrscht am US-Aktienmarkt nach wie vor heißes Sonnenwetter. Die US-Indizes legten jüngst abermals zu. Sie verzeichneten damit ihr fünftes Wochenplus hintereinander. Dow Jones und S&P 500 kletterten zudem einmal mehr in noch nie da gewesene Höhen. Letzterer schloss dabei zum 45. Mal in diesem Jahr auf Rekordniveau. Trotz der anhaltend positiven Tendenz gibt es jedoch Indizien, die zur Vorsicht mahnen. Interessant ist zum Beispiel, dass der S&P 500 nun den 26. Tag in Folge über seinem Fünf-Tages- SMA schloss. Eine solche Serie gab es schon lange nicht mehr. Zuletzt hatte der Index 1996 und 1998 eine ähnliche Entwicklung gezeigt. Seinerzeit schloss er jeweils 24 Mal hintereinander über der Fünftagelinie. Eine solche Entwicklung ist zunächst ein Zeichen von Stärke. Mit zunehmender Länge bedeutet dies aber auch, dass bereits einiges an Dampf im Kessel ist. Damit nimmt das Risiko eines, wenn vielleicht auch nur temporären, Rücksetzers kontinuierlich zu. 1996 und 1998 gab es solche zwischenzeitlichen Korrekturen. 1996 war sie mit 4,7 Prozent relativ überschaubar. 1998 war sie mit mehr als 19 Prozent schon wesentlich deutlicher. Auch diesmal wird der S&P 500 früher oder später Dampf ablassen und korrigieren. Das Wann sowie der Umfang eines Rücksetzers lassen sich jedoch nicht vorhersagen. Nach der unschlüssigen Entwicklung des DAX in den beiden voran gegangenen Wochen, in denen sich Bullen und Bären ein ausgewogenes Kräftemessen lieferten und daher keines der beiden Lager nennenswerten Raumgewinn verbuchen konnte, ging es jüngst deutlich dynamischer zu. Die meisten Kräfte konnten dabei die Bullen mobilisieren. Der Leitindex verzeichnete ein sattes Wochenplus von 5,2 Prozent. Er machte damit einen deutlicheren Sprung über seinen 200-Tage-EMA. Nun rücken die horizontalen Hürden im Bereich von 9.800 Punkten sowie die Abwärtstrendlinie ins Visier, die aus der Verbindung der Zwischenhochs von Juni und September resultiert. Reicht die Kraft der Bullen auch dieses Widerstandsbündel zu knacken, um dann das bisherige Allzeithoch in Angriff zu nehmen? Jüngst ebenfalls kräftig zulegen konnten die übrigen deutschen Indizes. Der TecDAX, der 5,2 Prozent zulegte, kam dabei seinem bisherigen Allzeithoch sehr nahe, wenn man die Entwicklung seit Einführung des Index im März 2003 berücksichtigt und nicht die Entwicklung seines Vorgängers NEMAX50 fortschreibt. Es fehlten lediglich rund vier Punkte oder 0,3 Prozent. MDAX und SDAX legten um 3,8 und 3,1 Prozent zu. Für treibende Impulse hierzulande könnten die positiven US-Vorgaben gesorgt haben. Außerdem bremsten die im November erneut eingetrübten deutschen Einkaufsmanagerindizes nicht nachhaltig. EZB bekräftigt Handlungsbereitschaft Am Europas Aktienmarkt wurde gefeiert. Der EURO STOXX 50 stieg am Freitag kräftig. Positive Impulse könnte zudem die überraschende Zinssenkung in China generiert haben. Damit soll die Konjunktur im Reich der Mitte gestützt werden, was letztlich auch der Weltwirtschaft und damit Europa helfen könnte. Außerdem starteten die USBörsen sehr freundlich in den Freitag. Mit den kräftigen Zuwächsen vor dem Wochenende baute der EURO STOXX 50 seine positive Wochenbilanz weiter aus und verbuchte am Ende ein stolzes Plus von 4,4 Prozent. Und auch die meisten Länderindizes verzeichneten sehr kräftige Gewinne. Besonders stark präsentierte sich der griechische Athex Composite Index. Er schnellte um mehr als elf Prozent in die Höhe. Ferner zeigte der russische RTS Index eine deutliche Gegenbewegung von 5,6 Prozent. Der Grund für all dies: Mario Draghi, der oberste Kaufkraftzerstörer der Europäischen Zentralbank (EZB), hat abermals die Bereitschaft der Notenbank zum Handeln bekräftigt, sollten es die Umstände verlangen. Demzufolge könnten Volumen, Tempo und Zusammensetzung der derzeitigen Wertpapierkäufe angepasst werden, falls dies nötig erscheint, um den Anstieg der Teuerungsrate zu beschleunigen. Der umstrittene Erwerb von Unternehmens und/oder Staatsanleihen bleibt damit auf dem Tisch. Der Euro reagierte und präsentierte sich abermals schwächer. S&P 500 Stand: 21.11.2014 DAX Stand: 21.11.2014 EURO STOXX 50 Stand: 21.11.2014 07 BÖRSE am Sonntag · 47/1 4


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