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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstofe   Lebensart Sonntag , 11. Januar 2015 AKTIEN & MÄRKTE Schliekers Woche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Tops und Flops-, Zahl der Woche, Termine der Woche . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Kopf der Woche: Nikolaus von Myra, Aphorismus der Woche . . . . . . . . . . . . . . . 4 Pro & Contra . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Markt im Fokus: Euro. . . . . . . . . . . . . . . . 6 Märkte im Überblick: S&P 500, DAX, EURO STOXX 50. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Aktie der Woche: BASF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Spezial: Eurobaisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 UNTERNEHMEN Unternehmen der Woche: Siemens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Airbus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Gastbeitrag: Michael Schoenhaut . . . . . . . . 23 News: Constellation Brands, LYNX, Google, Samsung, AUDI AG. . . . . . . . . . 24 FONDS Fonds der Woche: Source STOXX Europe 600 Optimised Automobiles & Parts ETF. . . . . . . . . . . . . . . . 26 Fonds-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Gastbeitrag: Matthias Scheffner. . . . . . . . . . 29 ZERTIFIKATE Zertifikate-Idee: Index-Zertifikat auf den DAXplus Export Strategy-Index . . 30 Zertifikate-News. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Rohstoffe Rohstoffe der Woche: Öl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Rohstoffanalysen: Weizen, Gold, Kupfer, Kaffee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Lebensart Produkt der Woche: Mercedes-Benz F 015. . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Refugium der Woche . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Impressum/Disclaimer . . . . . . . . . . . . . . 38 Das süße Gift der Verwerfungen Krisengewinnler, Expor t-Tyrann, Globalisierungs- Hausierer und nun auch noch Euro- Profiteur? Was hat man den Deutschen nicht schon alles vorgeworfen, einfach weil die Wirtschaft hier nicht kaputtzukriegen scheint. Etwas Ironie der Geschichte, sicherlich, denn diverse Regierungen haben es nach Auffassung namhafter Handeltreibender hierzulande schon kräftig versucht. Aber jenseits solcher Polemik muss man feststellen, dass keine der Krisen und Widrigkeiten der letzten Jahr etwas ausrichten konnte gegen Exportboom, Innovation, feinste Feinmechanik. Nach einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft musste Deutschland zwar seinen Anteil an der globalen Wertschöpfung schrumpfen sehen, von 9,2 auf 6,8 Prozent seit 1995. Legte aber absolut gesehen mächtig zu: 37 Prozent plus im gleichen Zeitraum bei der industriellen Wertschöpfung. Große Warnungen begleiteten die Finanz- und dann die europäische Schuldenkrise seit 2008 – nichts gewesen, so scheint es. Die Beschäftigung hierzulande ist Rekord, und das keineswegs hauptsächlich bei den sogenannten McJobs im Billigsektor. Damit würde man solche Zahlen nicht schaffen. Die Wirtschaft sucht Fachkräfte, und wären die Beteiligten des deutschen sehr föderalen Bildungssystems vielleicht nicht ganz so wild auf stets neue Nivellierungsexperimente, sondern auf solide Bildungsstandards, dann müsste der Handwerksmeister oder der Ausbilder im Chemiewerk den jungen Leuten auch nicht erst Lesen und Rechnen beibringen, bevor’s an die Fachkenntnisse geht. Das wäre mal eine Maßnahme gegen Fachkräftemangel, die sich wirklich auszahlt – und zudem den Menschen nützt! Aber das ist eine andere Baustelle. Im Moment wird der Mindestlohn als gefährlich angesehen, vor kurzem noch war es die russisch-ukrainische Krise, und beides könnte abperlen. Der schwache Euro schafft Gewinner auf traditionell wichtigen deutschen Feldern: dem Export vor allem. Die unverhofft starken Ausfuhranreize eines Euro, der gerade unter den eigenen Ausgabepreis gegenüber dem Dollar gerutscht ist, helfen bei hohen Löhnen und Steuern. Das ist keine Garantie auf Dauer – es wäre auch ganz schlecht für Importeure und für die Verbraucher, die gern mal ausländisch Urlaub machen. Aber es wirkt wie eine Übergangs- Pufferzone. Das günstige Öl wäre bei einem stärkeren Euro sogar noch günstiger, kaum auszudenken. Der Schmierstoff hilft aber wiederum der Industrie, denn die Produktion wird günstiger: Konsumgüter, bei denen Mineralöl im Spiel ist, profitieren doppelt, denn gleichzeitig wirken niedrige Benzin- und Heizölpreise wie eine Art Steuersenkung. Die Politik darf den Konsum gern mal beobachten und sich in einer ruhigen Stunde ausmalen, was wirkliche Steuersenkungen bringen könnten. Schließlich entlastet nach Schätzungen des DIHK die aktuelle Gemengelage die deutsche Wirtschaft so stark wie eine 20-Milliarden-Euro-Konjunkturspritze. Wenn wir es schaffen, weitere Anpassungen nicht zu verschlafen, könnte dies der Fitnessparcours für die nächste Krise sein. Die kommt ja wohl, darf man annehmen, und wie sie gemeistert wird, muss man nicht jetzt schon wissen. Wie man es nicht versuchen sollte, das weiß man aus aller Welt. Was denken Sie über dieses Thema ? Schreiben Sie gerne direkt an den Autor Reinhard Schlieker unter schlieker@boerse-am-sonntag.de Reinhard Schlieker ZDF Wirtschaftskorrespondent 02 BÖRSE am Sonntag · 02/1 5 Schliekers Woche


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