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UNTERNEHMEN  Fonds   ZERTIFIKATE  rohstofe   Lebensart   AKTIEN & MÄRKTE Dividenden sind besser als Zinsen Dividenden, lautet das neueste Mantra der Finanzbranche, sind der neue Zins: Wer stetige Erträge sucht und an den Anleihemärkten nicht mehr fündig wird, sollte auf Aktien von Unternehmen setzen, die nachhaltig Gewinne machen und einen Teil davon verlässlich an die Aktionäre ausschütten. Denn die Dividendenrenditen vieler Unternehmen liegen auch nach den beachtlichen Kursanstiegen der vergangenen Monate noch weit oberhalb der Rendite klassischer Anleihen. können die Aktienmärkte dennoch als Alternative zu Anleihen nutzen: Dividenden lassen sich gezielt einsetzen, um das Risiko weiter zu reduzieren, ohne auf das Kurspotenzial zu verzichten. So nutzen die Emittenten von Zertifikaten die Dividenden für die Ausstattung von Bonuszertifikaten. Konservative Papiere reduzieren das Risiko gegenüber dem Direktinvestment erheblich und bieten auch bei Korrekturen attraktive Erträge oberhalb des Zinsniveaus. Gepaart mit einer festen Laufzeit und klarem Auszahlungsprofil liefern sorgfältig ausgewählte Zertifikate damit das, was an den Rentenmärkten nicht mehr zu finden ist: Reale Erträge mit einem hohen Maß an Planungssicherheit. Sind Aktien also die neuen und womöglich besseren Anleihen? Ohne Einschränkung gilt das nicht. Wer beide Anlageklassen gleichsetzt, zeichnet ein verzerrtes Bild. Denn grundsätzlich haben sie unterschiedliche Eigenschaften. Im Gegensatz zu Aktien bieten klassische Anleihen feststehende, wenn auch derzeit minimale Zinszahlungen; ihr Nominalwert wird zu einem festgelegten Zeitpunkt zurückgezahlt. Damit bieten sie ein hohes Maß an Planbarkeit für Anleger. DiesePlanbarkeit sollten sie indes nicht mit Sicherheit verwechseln: Sicher ist zurzeit nur, dass sie mit deutschen Staatsanleihen und anderen klassischen Sparformen zumindest schleichend ihre Kaufkraft verlieren. Es kommt hinzu, dass sogar der nominale Kapitalerhalt vielfach nicht mehr gewährleistet ist – notieren doch viele Anleihen aufgrund des Zinsniveaus weit oberhalb ihres Nominalwerts. In der Folge können auch bei den als sicher geltenden Papieren Kursverlustedrohen. Wer seine Kaufkraft erhalten oder sein Vermögen vermehren möchte, kommt daher nicht darum herum, auf andere Anlageklassen auszuweichen. Und da sind Aktien zwar nicht die neuen Anleihen, aber doch eine attraktive Alternative. Insbesondere dividendenstarke Titel punkten unter Ertragsgesichtspunkten. Konstante Gewinnausschüttungen liefern den Anlegern nicht nur einen steten Einkommensstrom, der weit oberhalb desjenigen aus Anleihe-Zinsenliegt. Anders als die Zinsen haben sie außerdem Steigerungspotenzial, sobald die Unternehmensgewinne steigen. Werden sie reinvestiert, ergibt sich zudem eine Art Zinseszinseffekt. Klar ist dabei: Risikolos ist die Anlage in dividendenstarke Aktien nicht. Anleger müssen in der Lage sein, zwischenzeitliche Kursverluste zu ertragen. Gerade langfristig begrenzt die Dividende aber das Risiko. Verlässliche, regelmäßige Dividendenzahlungen sprechen für solide Geschäftsmodelle und Bilanzen, die die Aktien weniger anfällig für Verluste machen. Gleichzeitig fungiert die Ausschüttung als eine Art Puffer in Zeiten kleinerer Korrekturen. Anleger, die das Risiko von Kursverlusten nicht eingehen möchten, weil sie beispielsweise einen begrenzten Anlagehorizont haben, Christine Romar Citigroup Global Markets Deutschland AG Von Christine Romar 25 BÖRSE am Sonntag · 18/1 5 Kolumne


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