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Lebensart   AKTIEN & MÄRKTE  unternehmen  fonds   Zertifikate   rohstofe Produkt der Woche amerikanische Fotograf Minor White (1908 – 1976) war nach einer Ausstellung im Getty Center im letzten Sommer gleich bei mehreren Händlern zu finden. Gitterman Gallery, New York, zeichnete „Moon and Wall Encrustations, Pultneyville, NY 1964“ mit 40.000 Dollar aus. Für das historische Rückgrat des Mediums sorgte wie immer H.P. Kraus, Jr., New York. Star auf seinem Stand war das Kalotypie- Negativ „Footman at Carriage Door“ vom 14. Oktober 1846 von William Henry Fox Talbot nebst Salzabzug für 950.000 Dollar. Es ist das früheste bekannte Foto einer stehenden Figur. Dagegen war „Mr. Logan and two unknown women, Newhaven“ (1843 – 1847), in einem späteren Abzug aus dem frühen 20. Jahrhundert schon für 3.000 Dollar zu haben. Aufgenommen wurde das Bild von dem ersten schottischen Fotostudio Hill & Adamson. Bei Daniel Blau (London/ München) faszinierte eine ganze Wand mit neu entdeckten Kontaktabzügen der Fotojournalistin Margaret Bourke-White (1904 – 1971), die 1936 New Yorker Burlesque- Tänzerinnen hinter den Kulissen beobachtete (je 3.000 Dollar). Auktionshäuser: mal schwarz, mal weiß Die Fotoauktionen des Frühjahrs bei Christie’s, Sotheby’s und Phillips boten ganz unterschiedliche Erfolge. Die insgesamt eingespielten 17,64 Millionen Dollar blieben unter den Ergebnissen der letzten Saisons. Enttäuschend verlief Christie’s Versteigerung von 117 Losen aus der Sammlung von William T. Hillman. Händler bewerteten das Angebot als nicht sehr interessant. Es blieb zu über 50 Prozent unverkauft. Auch Christie’s reguläre Auktion wurden zu über 42 Prozent zurückgereicht. An die Spitze setzten sich zwei garantierte Raritäten: Alfred Stieglitz‘ winterlicher Blick „From the Back-Window –‚291‘” von 1915 im originalen Rahmen der damals wegweisenden New Yorker Galerie 291 ging für 473.000 Dollar in den US- Handel (Taxe 250.000 bis 350.000 Dollar). In den Handel ging auch das 1918 geschaffene Porträt „Georgia O’Keeffe“ zu 413.000 Dollar. Die Taxe hatte sich auf 400.000 bis 600.000 Dollar belaufen). Sotheby’s setzte wie gewohnt auf Moderne, war aber am erfolgreichsten mit Lee Friedlander. Seine 38-teilige „Little Screens Series“ (1961 – 1970, spätere Abzüge) stammte aus der wichtigen Sammlung des kalifornischen Architekten C. David Robinson. Für diesen Kommentar zur Allgegenwärtigkeit des Fernsehens bewilligte ein privater Sammler 850.000 Dollar nach Taxe von 200.000 bis 300.0000 Dollar. Ebenfalls aus der Sammlung Robinson kam auch Nicholas Nixons bekannte 40-teilige Porträtserie „The Brown Sisters“ (1975 – 2014). Sie wechselte zu 370.000 Dollar den Besitzer (Taxe: 200.000 bis 300.000 Dollar). Phillips hatte mit einem abwechslungsreichen Angebot, das auch jüngere Künstler enthielt, wieder einmal den Finger am Puls der Zeit. Hier wurde mit 7,08 Millionen Dollar wieder einmal das höchste Ergebnis eingespielt. Die Abendversteigerung am 1. April bescherte Helmut Newtons riesigem Triptychon „Walking Women, Paris“ (1981) einen neuen Auktionsrekord von 905.000 Dollar. Eine Hommage an David Hockney: Bill Owens „Hockney painted this Pool“, 1980. Den 50 mal 60 Zentimeter großen Pigmentdruck offerierte die PDNB Gallery, Dallas. Strandszene an der Cala Mariolu Big Rock: Massimo Vitalis Farbfotografie von 2014 ist über zwei Meter breit. Anbieter war die Galerie Grimaldi Gavin, London. 53 BÖRSE am Sonntag · 18/1 5


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