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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstoffe   Denkzeit  Lebensart Millionen gesteigert werden. Gleichzeitig wird die Produktion von Fahrradreifen angekurbelt. Aktuell produziert das Werk in China etwa zwei Millionen Stück pro Jahr. Im Jahr 2025 will man etwa 13 Millionen Stück produzieren können. Investition in den Markt von morgen Doch abgesehen von den strukturellen Änderungen im Unternehmen setzt Continental auch immer mehr auf eine inhaltliche Wende. So möchte der einstige Reifenspezialist auf bevorstehende Trends aufspringen und von den Entwicklungen am Automobilmarkt profitieren. Insbesondere bei der Vernetzung von Automobil und Internet sieht die Zulieferer seine Chance. Um diesen neuen Kurs zu forcieren kündigte Continental vor wenigen Wochen an die Experten von Elektrobit Automotive aus dem fränkischen Erlangen zu übernehmen. Die Investition in das Wachstumsfeld beziffert Continental mit rund 600 Millionen Euro. Die Software-Spezialisten haben sich vor allem auf die Entwicklung von Systemen spezialisiert, die das Auto in einer vernetzen Verkehrswelt ermöglichen sollen. Dazu gehören auch Funktionen wie der Autopilot. Mit dem Zukauf von EB holt sich Continental ein großes Maß an Know-How in das Unternehmen. Waren von den weltweit knapp 200.000 Mitarbeitern von Continental bisher nur rund 11.000 Software-Entwickler, kommen mit EB noch einmal etwa 1.900 neue Kräfte hinzu. Die Anleger reagierten erfreut über die Ankündigung. Der Kurs erhielt durch den Ankauf einen deutlichen Auftrieb. Ebenso positiv wirkten sich die jüngsten Quartalszahlen von Continental auf den Kurs aus. So konnte das Unternehmen den positiven Trend aus den vergangenen Quartalen bestätigen. Der Umsatz wurde um knapp 14 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro gesteigert und das operative Ergebnis (EBIT ) kletterte um acht Prozent auf 978 Millionen Euro. Bei der Vorstellung der Zahlen gaben sich die Verantwortlichen auch zuversichtlich was die zukünftige Entwicklung angeht. Ausgehend von den positiven Zahlen aus den ersten drei Monaten hob das Unternehmen seine Umsatzprognose für das laufende Jahr um rund eine halbe Milliarde Euro auf insgesamt 39 Milliarden an. Continental spekuliert hier auch auf positive Währungseffekte sowie steigende Bauzahlen bei PKW. Zupasse kommt dem Reifenhersteller dabei ebenfalls die wieder steigenden Absatzzahlen in Europa. Ein Umstand, der gerade für Continental wichtig erscheint, da das Unternehmen im Vorjahr knapp 53 Prozent seiner Umsatzerlöse auf dem europäischen Kontinent erwirtschaftet hat. Dennoch versetzte Stuart Pearson, Analyst von Exane BNP Paribas, Anfang der Woche dem Unternehmen einen analysetechnischen Tiefschlag. Er stufte in seiner Studie die Markterwartungen an das Ergebnispotential als zu hoch ein. Zudem erwarten Pearson einen Rückgang des Gewinns bei den Autobauern im chinesischen Markt. Er bestätigte daher das „underperform"-Votum für die Continental-Aktie und riet zum Verkauf. Das Kursziel setzte die französische Investmentbank bei 206 Euro an. Nicht so pessimistisch zeigt sich hingegen die Schweizer Großbank UBS. Analyst Gareth Jenkins stufte das Papier als „neutral“ ein und setzte das Kursziel bei 215 Euro fest. Jenkins zeigt sich in seiner Studie von dem neuen Kurs des Autozulieferers überzeugt und sieht im Markt für Fahrerassistenzsysteme das Potential für ein zweistelliges Wachstum. RS 10 BÖRSE am Sonntag · 23/1 5 Aktie der Woche


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