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UNTERNEHMEN  Fonds   ZERTIFIKATE  rohstofe   Denkzeit  Lebensart   AKTIEN & MÄRKTE Wertschöpfungskette in eigener Hand Im Rahmen ihres 360-Grad-Ansatzes deckt die DEAG nach eigenen Angaben die gesamte Wertschöpfungskette im Bereich Live- Entertainment ab: von Konzerten über Tonträgerverkauf, Rechteverwertung, Sponsoring & Merchandising bis zum Ticketing. Zunehmend an Bedeutung gewinnen dabei Social Media und die digitale Kundenkommunikation, die die DEAG im Rahmen ihrer Digitalstrategie kontinuierlich weiter ausbaut. Zahlreiche Kooperationen und Aktivitäten wie das eigene Record-Label DEAG Music und das Management einer eigenen Spielstätte, der Jahrhunderthalle in Frankfurt am Main, runden das DEAG -Portfolio ab. Ein ausgebautes und enges Netzwerk mit Partnern wie Sony Music Entertainment, Ticketmaster, BMG/Bertelsmann, der Ringier AG , Axel Springer SE und anderen positioniert die DEAG im Markt als international tätigen Live-Entertainment-Konzern. Die DEAG ist auf einem guten Weg. So ist es ihr gelungen, das gutbeleumundete Festival „Rock am Ring“ in einem Kraftakt von nur acht Wochen komplett nach Gelsenkirchen umzutopfen. „Das hat es in den letzten 30 Jahren nicht gegeben, dass ein Festival mit mehreren 10.000 Besuchern in so kurzer Zeit umzieht“, teilt Prof. Peter Schwenkow, CEO der DEAG AG , nicht ohne Stolz mit. Doch diese Aktion – an sich schon ein großer Erfolg – ist noch lange nicht alles. Auch in München lief parallel dazu eine Premiere vom Stapel: Rockavaria. Aus der bayerischen Landeshauptstadt ist man große Festivals gewohnt, der Olympiapark ist eine legendäre Location. Und irgendwie scheint es, als habe es Rockavaria dort immer schon gegeben – hat es aber nicht. Die DEAG AG hat dieses Hardrockfestival, das auf drei Bühnen parallel stattfindet, in diesem Jahr aus der Taufe gehoben. Der dritte Spielort ist Wien. Die jeweiligen Line-Ups tauschen sich aus, Bands sind on Tour – eine gigantische Logistikleistung. Schwenkow berichtet wie beiläufig von dem erfolgreichen Dreifachfestival. Denn er hat das gesamte Programm im Blick. myticket.de im Fokus Und all dies soll jetzt noch wirtschaftlicher werden – der Schlüssel dazu sind die Vorverkaufsgebühren, „der letzte unregulierte Gebührenmarkt in Deutschland, 4,5 Milliarden Euro schwer, jedes Jahr“, wie Schwenkow betont. Mittels der Tochterfirma myticket. de sollen diese Gebühreneinnahmen jetzt Teil der Wertschöpfungskette werden, denn seit kurzem stehen den Veranstaltern preiswerte Ticketingsysteme zur Verfügung. Schwenkow blickt auf die direkte Konkurrenz – zu Recht. CTS Eventim machte zuletzt einen Gewinn von 15 Millionen Euro aus Ticketverkäufen, erlöste aber 60 Millionen aus dem Ticketing. Bei der DEAG waren es runde zehn Millionen im Verkaufsbereich, aber nur rund 500.000 Euro aus dem Ticketing. „Jetzt ist der Punkt gekommen“, sagt Schwenkow, „die Ticketvolumina reichen, die neuen Ticketingsysteme, die wir in den beiden letzten Jahren angeboten bekommen haben, sind absolut bezahlbar. Nun geht es los!“ Früher oder später dürfte das auch bei den Anlegern ankommen, zumal institutionelle Anleger die DEWAG überdurchschnittlich oft auf dem Kaufzettel haben. Der Unterschied könnte tatsächlich auch in den sozialen Netzwerken liegen: „Wenn David Garrett über Facebook und Twitter postet, dass nächste Woche der Vorverkauf seiner neuen Tour beginnt und dass dies über myticket. de stattfindet, dann gehen die Leute dorthin und kaufen ihre Tickets genau dort!“ Nach Meinung von Marktbeobachtern gibt es beim Ticketing tatsächlich noch viel Luft nach oben. Konzernchef Schwenkow jedenfalls setzt darauf, dass eben nur DEAG Tickets verkaufen darf. „Du musst die Tickets selbst haben, dann funktioniert's. Das ist der ganze Trick“, sagt Schwenkow. Denn die Tickets, die hat die DEAG . Und niemand sonst. Eine Konzertkritik "Rock im Revier" und "Rockavaria" finden Sie in unserer Rubrik "Lebensart". 18 BÖRSE am Sonntag · 23/1 5 Unternehmen der Woche


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