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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstoffe   Denkzeit  Lebensart Märkte im Überblick usa Deutschl and Europa Robuste Jobdaten Aktien und Anleihen Start frei für eine Zinsanhebung im Herbst? Angesichts des am vergangenen Freitag vorgelegten Arbeitsmarktberichts für Mai war an der Wall Street wieder einmal die Frage nach dem Zeitpunkt der schon lange angekündigten Zinswende Thema. Zwar zog die Arbeitslosenquote zum Vormonat leicht von 5,4 auf 5,5 Prozent an. Mit 280.000 erhöhte sich jedoch die Zahl der neu geschaffenen Stellen kräftig. Außerdem stiegen die durchschnittlichen Stundenlöhne. Im Vergleich zum Vorjahr legten sie so stark zu wie seit Mitte 2013 nicht mehr. Insgesamt wurden die neusten Jobdaten daher als robust bewertet und außerdem als positives Signal für die Konjunktur interpretiert. Daher wird nun fleißig über eine Zinserhöhung im Herbst gemutmaßt. Der US-Dollar reagierte mit Stärke. Und auch die die Renditen für US-Staatsanleihen, im Wochenverlauf bereits fester, zogen am Freitag weiterhin spürbar an. Bei den zehnjährigen Papieren kletterte die Rendite auf das höchste Niveau seit Oktober 2014. Der US-Aktienmarkt reagierte indes unschlüssig. Letztlich bewegten sich die Indizes vor dem Wochenende aber kaum. In der Wochenbilanz verbuchten sie erneut Verluste. Aus charttechnischer Sicht war der S&P 500 zwischenzeitlich fast bis zu seinem 100-Tage-EMA gefallen, setzte sich davon aber wieder etwas ab. Spätestens an ihm endeten seit Februar stets die Abwärtsimpulse. Auch diesmal? mit Verlusten In der vergangenen Woche gaben am deutschen Aktienmarkt erneut die Bären den Ton an. Die Indizes verzeichneten Verluste. Der DAX sank um 1,9 Prozent. Er ist damit deutlicher unter die steile, seit Oktober 2014 gebildete Aufwärtstrendlinie gefallen, die in der Vorwoche bereits minimal verletzt wurde. Dies könnte für weitere Abgaben sprechen. Ein kleiner Lichtblick ist jedoch, dass sich der Index über dem bisherigen Tief der seit dem Allzeithoch im April auszumachenden Korrektur halten konnte – wenn auch nur knapp. Es liegt bei 11.168 Punkten und stellt eine kleine Unterstützung dar. Sollte sie halten und von ihr vielleicht sogar ein neuer Impuls nach oben starten, könnte der Bruch der Aufwärtstrendlinie lediglich zu einer Abflachung des Aufwärtstrends geführt haben. Sollte die 11.168er-Marke jedoch verletzt werden, könnte weiteres Korrekturpotenzial ausgelotet werden. Eine nächste potenzielle Unterstützung könnte dann der 200-Tage-EMA darstellen. In der vergangenen Woche fielen nicht nur die Aktienkurse. Bemerkenswert ist auch der abermalige Einbruch bei den deutschen Staatsanleihen. Deutlich erkennbar ist die neuerliche Verkaufswelle am Euro-Bund- Future, der zwischenzeitlich unter die Marke von 150 Prozent gefallen war und damit das niedrigste Niveau seit Anfang Oktober 2014 erreicht hatte. Im Gegenzug zogen die Renditen deutlich an. Draghi erwartet weiterhin volatile Märkte Wie schon in der Vorwoche überwogen an den europäischen Aktienmärkten auch jüngst die negativen Vorzeichen. Der STO XX Europe 600 verlor 2,7 Prozent. Beim EURO STO XX 50 ging es um 1,7 Prozent abwärts. Mit den jüngsten Abgaben näherten sich beide Indizes ihren Mitte April markierten bisherigen Korrekturtiefs. Weitere Abgaben sind zu erwarten, wenn diese Marken verletzt werden. Auch diese Woche war die griechische Dramödie Thema. Nach dem Zahlungsaufschub durch den IWF bleibt Hellas auf Konfrontationskurs zu den Geldgebern. Die griechische Regierung lehnte die Vorschläge der Euro- Partner und des IWF zur Lösung der Krise ab. Damit bleibt ein möglicher „Grexit“ auf dem Tisch. Zuvor hatte EZB-Chef Mario Draghi erläutert, dass die EZB will, dass Griechenland im Euro bleibt. Nach der Sitzung am Mittwoch hatte er zudem betont, dass es derzeit keine Neigung gebe, dass aktuelle Wertpapierkaufprogramm abzuändern. Den jüngsten Anstieg der Renditen an den Anleihemärkten führte Draghi auch auf die verbesserten Inflations- und Wachstumsaussichten zurück. Zudem erwartet er angesichts des niedrigen Zinsumfeldes weiterhin schwankungsfreudige Finanzmärkte. Seiner Meinung nach vertrete der EZB-Rat aber einhellig die Einschätzung, dass sich die Geldpolitik davon nicht beeinflussen lassen darf und daher ihren geldpolitischen Kurs fortsetzen müsse. S&P 500 Stand: 05.06.2015 DAX Stand: 05.06.2015 EURO STO XX 50 Stand: 05.06.2015 05 BÖRSE am Sonntag · 23/1 5


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