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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstoffe   Denkzeit  Lebensart Gastbeitrag - Advertorial Massgeschneiderte Medikamente mit Milliardenpotenzial Die wissenschaftlichen Fortschritte in der Analyse von genetisch bedingten Krankheitsauslösern zahlen sich für Patienten und Anleger mit einer neuen Generation von Krebsmedikamenten mit einem besseren Wirkprofil aus. Krebsmedikamente zu finden, die den Krankheitsverlauf stoppen oder zumindest verlangsamen und dabei mit weniger Nebenwirkungen verbunden sind, stellt in der Medizin weiterhin eine grosse Herausforderung dar. Mehr denn je werden wir in Zukunft Therapieansätze in Form von personalisierter Medizin sehen, wo für jeden Tumortyp individuelle Kombinationstherapien entwickelt werden. Mit der steigenden Zahl der neuen Medikamente wird die herkömmliche Chemotherapie immer stärker in den Hintergrund treten. Die im Juni stattfindende Jahreskonferenz der American Society for Clinical Oncology, (ASCO), ist für Wissenschaftler und Investoren die wichtigste Plattform für die Präsentation neuer klinischer Ergebnisse in der Onkologie. Immuntherapien, die das körpereigene Immunsystem dazu aktivieren, Tumorzellen zu erkennen und sie zu zerstören, werden in den kommenden Jahren der wichtigste neue Therapieansatz. Hier können marktreife Produkte herkömmliche Behandlungsmethoden wie die Chemotherapie oder Wirkstoffe, die Signalwege für das Wachstum von Tumorzellen blockieren, ablösen oder aber auch in Kombination mit bestehenden Therapien entwickelt und eingesetzt werden. Eine Schlüsselrolle spielen dabei die körpereigenen T-Zellen. Krebszellen haben einen Mechanismus entwickelt, der ihnen erlaubt die T-Zellen „einzuschläfern“. Sogenannte Checkpoint-Inhibitoren unterbrechen dieses Zusammenspiel, indem sie diesen Mechanismus der Immununterdrückung aufheben. Ein weiterer vielversprechender Ansatz sind Zelltherapien. Dabei handelt es sich um genetisch modifizierte Immunzellen, die den Tumor aggressiv bekämpfen. Diese CAR-T-Therapien zeigten bislang bei einigen Leukämiearten sehr hohe Ansprechraten. Ein interessantes Chance-Risiko-Profil bieten aus Anlegersicht Biotechfirmen, die bereits Erlöse mit ihren ersten marktreifen Produkten erzielen und zugleich in klinischen Tests die Anwendungsgebiete für diese Substanzen zu erweitern versuchen. Dazu zählt die US-Biotechfirma Medivation. Deren gemeinsam mit dem Partner Astellas Pharma vermarktetes Heilmittel Xtandi wurde 2012 zur Behandlung von Prostatakrebs nach Chemotherapie zugelassen. 2014 erfolgte die Zulassung für die Verwendung des Produkts vor der Chemotherapie. Medivation testet Xtandi zudem an Patienten in einem noch früheren Krankheitsstadium. Incyte ist eine Biotechfirma, die mit Jakafi gegen Myelofibrose bereits Umsätze erzielt. Der Wirkmechanismus dieser Substanz wird jetzt in einigen Krebsarten wie Pankreaskarzinom getestet, wo kaum Heilungschancen für Patienten bestehen. Dasselbe gilt für den Antikörper Ruxolitinib, der gerade Wirksamkeitsstudien gegen Dickdarm-, Brust- und Lungenkrebs durchläuft. Schafft der Hoffnungsträger die Zulassung, kann er Einnahmen im Milliardenbereich einspielen. Biotech-Schwergewicht Celgene ist mit Revlimid bereits in diese Dimension vorgestossen. Fünf Milliarden US-Dollar erwirtschaftete das Medikament zur Behandlung von Multiplem Myelom, einer besonders aggressiven Form von Blutkrebs, im Jahr 2014 und liegt damit auf Platz 14 der meistverkauften Medikamente weltweit. Auf eine bessere Platzierung kommen nur noch Avastin, Herceptin und Rituxan. Diese drei Präparate wurden von der US-Firma Genentech entwickelt, die 2009 vom Schweizer Pharmakonzern Roche übernommen worden war. Lydia Bänziger Management Team BB Biotech BB Biotech AG (EUR) Stand: 29.05.2015 07 BÖRSE am Sonntag · 23/1 5


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