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UNTERNEHMEN  Fonds   ZERTIFIKATE  rohstoffe   Denkzeit Lebensart   AKTIEN & MÄRKTE wurde, deutet ebenfalls darauf hin, dass am Aktienmarkt keine Panik herrscht. Auf unterschiedlichen Zeitebenen ergibt sich bei den Befragten ein differenziertes Bild. Kurzfristig sehen Anleger Aktien aus Euroland eher schwächer, auf Sicht von drei bis sechs Monaten werden allerdings steigende Notierungen erwartet. Übergeordnete Zeitebene Auf Tagesbasis zeigt der technische Indikator MACD, der aus der eigentlichen MACD-Linie und einem Trigger besteht, fallende Kurse an. Die MACD-Linie hat nämlich aktuell die Signal-Linie von oben nach unten durchstoßen. Allerdings ist der Indikator auf Tagesbasis anfällig für Fehlsignale. Wenn Anleger im Tages- Chart handeln, ist es sinnvoll, noch eine zweite übergeordnete Zeitebene, also den Wochenchart, zu Rate zu Für die Bullen spricht, dass der Markt bei schlechten Nachrichten zwar mit Kursverlusten reagiert, sich aber keine ausufernde Panik breitmacht. ziehen. Auf Wochenbasis gibt der MACD häufig zuverlässigere Signale. Hier hat der Indikator bereits seit dem 8. Mai fallende Kurse signalisiert. Der RSI, mit dem sich extreme Marktphasen bestimmen lassen, befindet sich gegenwärtig mit einem Wert von 43,5 auf Tagesebene in einer neutralen Zone. Damit ist der DAX weder überkauft (Werte über 70) noch überverkauft. Darauf würden Werte unter 30 hinweisen. Auf der Wochenebene gibt es ebenfalls keine Hinweise auf eine Extremphase, bei der der Anleger möglicherweise mit einer heftigen Gegenbewegung rechnen müsste. Das bedeutet, dass in der aktuellen Situation kurzfristig weitere Kursverluste anstehen könnten. Fazit Charttechnik ist nicht die berühmte Glaskugel mit Gewinn-Garantie. Dennoch kann sie Investoren helfen, spätestens an charttechnisch wichtigen Marken notfalls die Reißleine zu ziehen, wenn sich der Basiswert in eine andere als die gewünschte Richtung entwickelt. Das wahrscheinlichste Szenario für den DAX aus aktueller Sicht ist ein Rückgang bis auf etwa 10.600 Punkten. Falls der Index an dieser Kursmarke nicht nach unten wegbricht, sollte eine Erholung bis an die obere Begrenzung des momentan abwärts gerichteten Trendkanals beziehungsweise bis an die 55-Tage-Linie erfolgen. Ob es danach weiter nach oben geht, ist völlig offen – und spätestens hier werden die Ereignisse außerhalb der Börsensäle die Richtung vorgeben. Akropolis und Atomium sollten nicht außer Sicht geraten. Sicher ist dagegen eines: Bei einem deutlichen Unterschreiten von 10.600 Punkten ist große Vorsicht geboten. Wer auf Gewinne setzt, sollte dann an die Reißleine denken; tradingorientierte Anleger dürfen getrost auf weitere Verluste setzen. 18 BÖRSE am Sonntag · 27/1 5 Chartanalyse


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