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FONDS  ZERTIFIKATE  rohstoffe   Denkzeit Lebensart   AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN Devisenhandel – Chancenreiche Portfolio-Ergänzung in volatilen Niedrigzins-Märkten Von Niall Delventhal Anleihen erwirtschaften derzeit oft nur ein Renditeminimum. Aktien erwiesen sich bisher als Profiteure der Liquiditätsflut der Notenbanken. Doch in den USA wird ein baldiges geldpolitisches Wendemanöver erwartet.Dies könnte vorerst einen Dämpfer für die Attraktivität von Aktien bedeuten.Zwar zögert die US-Notenbank noch, doch die US-Währungshüter haben bereits begonnen, die Märkte auf steigende Zinsen und ein Ende der Tiefzinsphase vorzubereiten. Welche Beimischung zum Kernportfolio bietet in diesem Szenario Chancen? Der Handel mit alternativen Anlageklassen wie Devisen (auch Forex oder FX) bietet zusätzliches Renditepotenzial, wenn die Zentralbanken nicht mehr unisono wie in letzten Jahren handeln („geldpolitische Divergenzen“). Devisen werden global und rund um die Uhr gehandelt, daher können erfahrene Anleger die jeweilige Marktentwicklung flexibel für sich nutzen. Das durchschnittliche Transaktionsvolumen am Devisenmarkt von mehr als fünf Billionen USDollar pro Tag stellt die Aktienmärkte mit rund 191 Milliarden US-Dollar mühelos in den Schatten. Zu den Vorteilen zählen neben der hohen Liquidität auch der mittlerweile leichte Zugang und die geringen Transaktionskosten bei etablierten Anbietern. Auch moderne Technologien wie mobile Handelsplattformen (Tablets/ Smartphones) verstärken den Trend. Das täglich gehandelte Devisenvolumen lag 1998 noch bei 1,5 Billionen US-Dollar und stieg innerhalb von 15 Jahren bis 2013 um 250 Prozent. Die Tendenz ist weiter steigend, gerade in Zeiten anziehender Volatilitäten. Volatile Marktphasen nutzen – US-Dollar vor dem nächsten Höhenflug? Versierte Anleger können durch einen aktiven FX-Handel volatile Marktphasen für sich nutzen und ihre Portfolioperformance optimieren. Gerade während des geldpolitischen Wandels, wo die Zentralbanken weltweit kein „acting in concert“ mehr aufzeigen. Da Anlageentscheidungen im Devisenmarkt zum großen Teil auf Basis ökonomischer Zusammenhänge getroffen werden, bildenZentralbankpolitiken und Leitzinsen wichtige Größen, die es bei der Bewertung von Währungen zu berücksichtigen gilt. Mittel- bis langfristig orientierte Anleger werden sicherlich den Blick auf das aktuelle Verhältnis des EUR/USD-Währungspaares richten: Bevorstehender Zinserhöhungszyklus in den USA auf der einen Seite, mit einer fortschreitenden Erholung am Arbeitsmarkt und einem im zweiten Quartal wieder brummenden Konjunkturmotor. Andererseits die EZB, die noch immer mit Geldspritzen an ihrer ultralockeren Geldpolitik festhält. Die Erwartungen an sich weiter auseinanderentwickelnde Geldpolitiken erwiesen sich als maßgeblich für den zwischenzeitlichen Wertverlust des Euro zum Dollar von Mai 2014 bis März 2015 in Höhe von rund 25 Prozent. Es wäre denkbar, dass dieser Abwärtsdruck, noch gar bevor das Rätselraten um die geldpolitische Straffung der US-Notenbank endet, zurückkehrt. Niall Delventhal Marktanalyst bei FXCM Deutschland Nicht nur in Europa und den USA werden die Märkte seit der Finanzkrise von expansiv agierenden Zentralbanken gestützt. Einheitliche Gegenmaßnahmen gegen schwache Teuerungen und konjunkturelle Flauten führten in ein Niedrigzinsumfeld. Neben konventionellen Schritten kamen weiterführende Konjunkturstützen zum Einsatz. Gerade der Jahresauftakt bot viele geldpolitische Stimuli. 33 BÖRSE am Sonntag · 27/1 5 Gastbeitrag


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