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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstofe   Denkzeit Lebensart Kopf der Woche Zitat der Woche Griechenland wird IWF- Mitglied bleiben. Christine Lagarde, Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) Aphorismus der Woche Wer seinen Reichtum vermehrt, vermehrt seine Sorgen. Echnaton, eigentlich Amenophis IV., altägyptischer Pharao der 18. Dynastie und Sohn von Amenophis III. und Königin Teje, Regierungszeit etwa 1351 bis 1334 vor Christus. Wolfgang Schäuble In der Schlüsselposition Überzeugungen nicht in Starrsinnigkeit verfällt, zeigt seine Bereitschaft, infolge des Entschlusses des deutschen Parlamentes erneut mit Athen über ein weiteres Hilfsprogramm zu verhandeln. Schäuble hat sich eine Schlüsselposition erarbeitet. Er ist für Angela Merkel inzwischen sowohl Puffer als auch Mehrheitsbeschaffer, denn viele Unionspolitiker, die dem Kurs der Bundeskanzlerin in Griechenlandfragen kritisch gegenüberstehen, lassen sich durch die Integrität des vierfachen Familienvaters dann doch zurück ins Boot der Union holen. Doch vor allem kommt Schäubles Politik beim Volk an: Nach aktuellen Umfragen des ARD Deutschlandtrends sind 64 Prozent der Deutschen mit der Verhandlungsführung des Finanzministers zu Griechenland zufrieden. WIM Seit 1972 sitzt W o l f g a n g Schäuble schon im Bunde s tag. Über die J a h r z e h n t e b e k l e i d e t e er zahlreiche verschiedene Ämter. Vom Fr a kt ionsge schäftsführer über die Leitung des Bundeskanzleramts Klare Analyse, viel Kritik: Wolfgang Schäuble bis hin zum Innenminister ist er die politische Karriereleiter emporgeklettert. Nicht zu vergessen ist seine Tätigkeit als Unionsfraktionschef und Kronprinz von Kanzler Helmut Kohl, dem er als CDU-Chef folgte. Ganz gleich, ob CDUSpendenaffäre, die angebliche Umwandlung des Rechts- in einen Überwachungsstaat oder Geizvorwürfe im Hinblick auf den Bundeshaushalt- mit kritischen Stimmen hatte der dienstälteste Minister in Merkels Kabinett in seiner Laufbahn wiederholt zu kämpfen. Ein vorübergehendes Ausscheiden Griechenlands schlägt er nun vor, und die Kritik schwillt immer weiter an. Viel Kritik schien an dem 72-jährigen abzuprallen, über die Jahrzehnte musste sich der badische Jurist zwangsläufig ein dickes Fell zulegen. Doch die harsche Schelte, die derzeit nicht nur aus Griechenland, sondern auch aus dem Lager der Opposition über ihn hereinbricht, scheint ihn nun doch zu kränken. Dabei verhält sich Schäuble so, wie man es sich von vielen anderen Politikern wünscht. Er biedert sich nicht an, sondern vertritt – egal ob gerade opportun oder nicht – seine Meinung auch gegen Widerstände. Dass er trotz gewachsener 04 BÖRSE am Sonntag · 29/1 5


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