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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstofe   Denkzeit Lebensart Märkte im Überblick usa Deutschland Europa Bilanzen belasten Schritt zurück Der NASDAQ Composite hatte in der Vorwoche kräftig zugelegt und neue Rekorde markiert. Zum Start in die neue Börsenwoche knüpfte er zunächst an seine Rallye an. Dann ging ihm jedoch die Puste aus. Einige negativ aufgenommene Bilanzen von großen Namen aus dem Technologiesektor wie Apple und Microsoft dämpften die Kauflaune. Am Ende verzeichnete der Index einen Wochenverlust von 2,3 Prozent. Auch die anderen US-Indizes gaben nach. Beim S&P 500, der am Montag fast sein bisheriges Intraday-Rekord von Mai dieses Jahres bei 2.135 Punkten erreicht und dieses nur um weniger als zwei Punkte verfehlt hatte, fiel ein Wochenverlust von 2,2 Prozent an. Der Dow Jones rutschte mit 2,9 Prozent sogar noch stärker ab. Beide machten damit ihre Anstiege aus der Vorwoche mehr als zunichte. Auch bei den Standardwerten belasteten einige negativ aufgenommene Bilanzen. Zu nennen sind beispielsweise die von United Technologies, Caterpillar, IBM und 3M. Insgesamt betrachtet war die bisherige Berichtssaison damit mäßig. Den Konzernen fällt es selbst schwer, die sehr niedrige Erwartungshaltung zu treffen. Zwar liegen die durchschnittlichen Gewinne und Umsätze im S&P 500 nach wie vor auf einem relativ hohen absoluten Niveau. Allerdings gibt es kaum Wachstum. Und auch die Aussichten für die zweite Jahreshälfte sprechen nicht für eine Zunahme der Ergebnisdynamik. Nach zwei Wochen mit sehr dynamischen Anstiegen war am deutschen Aktienmarkt jüngst erst einmal die Luft raus. Die meisten Indizes machten einen Schritt zurück. Lediglich der TecDAX hielt sich im grünen Bereich und verbuchte einen Wochengewinn von 0,2 Prozent. Er hatte ebenso wie der SDAX zum Start in die Woche erneut noch nie da gewesene Höhen erreicht. Beim SDAX sprang am Ende ein Minus von 0,1 Prozent heraus. Freundlich begonnen hatte die Börsenwoche auch bei DAX und MDAX. Der dann einsetzende Verkaufsdruck führte letztlich jedoch zu einer signifikant negativen Wochenperformance. Der MDAX gab um 1,7 Prozent nach. Der DAX büßte sogar 2,8 Prozent ein. Im Fokus bei den Marktakteuren standen jüngst einige Quartalsberichte angesichts der nun auch hierzulande langsam Fahrt aufnehmenden Berichtssaison. In der nächsten Woche folgen weitere Bilanzen großer Unternehmen. Allein aus dem DAX haben elf Unternehmen Bilanzen angekündigt, darunter Siemens, Volkswagen und die Deutsche Bank. Am morgigen Montag gibt es zudem mit dem ifo Geschäftsklimaindex für Juli einen wichtigen konjunkturellen Anhaltspunkt. Der Frühindikator war zuletzt zweimal hintereinander gesunken. Folgt nun ein weiterer Rückgang? Ein solcher wäre zumindest ein Warnsignal, dass die deutsche Wirtschaft in den nächsten Monaten wieder in schwierigeres Fahrwasser geraten könnte. Rallye wird verdaut An den europäischen Aktienmärkten knallten in der vergangenen Woche keine Sektkorken. Es gab diesmal keine Rettung, die gefeiert und damit als Anlass für verstärkte Käufe genutzt werden konnte. Stattdessen gingen den Akteuren wohl erst einmal die Argumente aus. Vielleicht musste aber auch einfach nur die Rallye aus den beiden Vorwochen verdaut werden. Am Ende verzeichnete der EURO STOXX 50 eine negative Wochenbilanz von 1,9 Prozent. Und auch die europäischen Länderindizes verbuchten meist Verluste. Nichts Neues unterdessen von der griechischen Börse. Sie blieb weiterhin geschlossen, sodass die griechischen Papiere weiterhin Pause machen. Weiterhin mit Hochdruck gearbeitet wird dagegen an der Hilfskreditfront. Das griechische Parlament hatte ein weiteres und vorerst letztes Reformpaket verabschiedet, um damit endgültig den Weg für Verhandlungen über neue Kredite freizumachen. Sie sollen nun zügig erfolgen. Auf Seiten der Geldgeber am Tisch sitzen könnte dann neben der früheren Troika aus EU-Kommission, EZB und IWF wohl auch der Rettungsfonds ESM. Unterdessen meldete sich der vor kurzem zurückgetretene griechische Finanzminister Gianis Varoufakis mit einer passenden Einschätzung zu Wort: „Selbst wenn Gott und seine Engel auf die Erde herabkämen und die griechische Regierung übernähmen, sie könnten das Reformprogramm nicht erfolgreich umsetzen.“ Dow Jones Stand: 24.07.2015 DAX Stand: 24.07.2015 EURO STOXX 50 Stand: 24.07.2015 06 BÖRSE am Sonntag · 30/1 5


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