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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstoffe   Denkzeit Lebensart auf Wolke 700 Google hat grandiose Zahlen für das zweite Quartal veröffentlicht. Prompt schießt der Aktienkurs in die Höhe. Die Gründe für den Erfolg sind vielfältig. Ein neuer Finanzvorstand spielt dabei eine nicht unbedeutende Rolle. Ruth Porat ist seit zwei Monaten eines „der“ Gesichter des Internetgiganten Google. Eine Frau, die weniger als ihre Kollegen die Einsen und Nullen jongliert, sondern lieber ganz handfest mit Dollarzeichen und Margen hantiert. Die ehemalige Morgan Stanley-Vizechefin, dort bereits Finanzvorstand, leitet nun die Geldgeschäfte bei dem Online-Goldesel aus dem Silicon Valley. Ihr erstes Quartal schließt sie mehr als überzeugend ab. Die Aktienkurse explodieren. Die stimmberechtigende AAktie hatte allein in den letzten 14 Tagen rund 27 Prozent Wertzuwachs. Nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen in der letzten Woche raste der Aktienkurs in unnachahmlicher Weise nach oben. Am Ende des Freitags vor einer Woche stand mit 65 Milliarden US-Dollar die zweitgrößte Börsenwert Erhöhung innerhalb eines Tages fest. Einzig Cisco konnte im Höhepunkt der Dotcom-Blase im Jahr 2000 66 Milliarden US-Dollar an einem Handelstag dazugewinnen. Dass es bald darauf mächtig herunter ging mit den Aktienkursen, ist vielen noch sehr präsent. Google-Aktionäre wollen an ein solches Horror-Szenario aber im Moment nicht denken. Zu sehr schweben sie gegenwärtig auf Wolke 700. Denn die 700 US-Dollar-Marke wurde im Zuge der Rallye der vergangen Woche geknackt: Ein Allzeithoch für die Google-Aktie. Im zweiten Quartal dieses Jahres lag der Umsatz vom Google bei 17,7 Milliarden US-Dollar. Der Wert liegt damit elf Prozent über dem des Vorjahresquartals. Die Werbeumsätze haben mit 16 Milliarden US-Dollar daran eindeutig den größten Anteil. Und dies ist nicht nur auf das klassische Suchmaschinen-Geschäft zurückzuführen, sondern in großen Teilen auch auf YouTube. Die Video-Plattform scheint sich im Werbemarkt endgültig etabliert zu haben. Die geschalteten Werbespots machen sichtbar, dass viele Unternehmen ihre Produktionen für das traditionelle Fernsehen ins Internet übertragen haben. CFO Porat nennt YouTube als eine zentrale Konstante für die starken Quartalsergebnisse. Dabei wurde in den letzten Monaten oft spekuliert, dass der Markt der Werbeeinnahmen unter Druck geraten könne. Auch Ad-Blocker - also Werbefilter-Programme, die Werbungen von Webseiten entfernen können und für den Nutzer unsichtbar machen - sind stark auf dem Vormarsch und damit geschäftsschädigend. Und tatsächlich beweist eine Comcast-Studie aus diesem Jahr: Das Wachstum im Online-Werbemarkt geht kontinuierlich zurück. Aber solange 08 BÖRSE am Sonntag · 30/1 5 Aktie der Woche


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