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UNTERNEHMEN  Fonds   ZERTIFIKATE  rohstoffe   Denkzeit Lebensart   AKTIEN & MÄRKTE Die Nutzer schwenken von Download- zu Streaming-Diensten um, die direkt aus dem Internet spielen. Nun will Apple daher ein neues Kapitel im Musikgeschäft aufschlagen. Zum Auftakt der Entwicklerkonferenz WWDC in San Francisco hatte der Konzern in einer rund zweieinhalb Stunden langen Präsentation seinen neuen Dienst Apple Music präsentiert. Zu diesem gehört unter anderem ein Streaming Service, bei dem die Songs direkt aus dem Netz abgespielt werden. Auch dieser Dienst könnte mit dem neuen iPhone besser ansteuerbar sein. Das Abo kostet in den USA 9,99 Dollar im Monat, Familien erhalten einen Apple ist der größte Musikhändler der Welt. Sondertarif von 14,99 Dollar für bis zu sechs Personen. Für den Abo-Preis bekommt man Zugriff auf 30 Millionen Songs, drei Probemonate gibt es kostenlos. Preise für den deutschen Markt sind noch nicht bekannt. Apple Music soll außerdem eine Plattform sein, über die Fans ihren Lieblingskünstlern folgen und die Musiker neue Titel veröffentlichen können. Etwas Ähnliches hatte Apple 2010 bereits mit dem Musik- Netzwerk „Ping“ versucht, das zwei Jahre später wegen Erfolglosigkeit eingestellt wurde. Apple Music werde schon sehr bald „die Art, wie Sie Musik erleben, für Fotos: Apple immer verändern“, versprach Konzernchef Tim Cook. Doch nun hat zunächst eine Schlüsselfigur des Apple-Musikangebots den Konzern verlassen: Ian Rogers, der federführend das neue Online-Radio Beats 1 aufgebaut hat, wechselt zu „einem europäischen Unternehmen aus einer anderen Branche“, wie Apple bereits bestätigte. Beats 1 ist eng mit den übrigen Musikangeboten des iPhone-Konzerns verknüpft, es ist wrbefinanziert. Es soll den Streaming-Dienst ergänzen, der im Gegensatz zu anderen Anbietern wie etwa Spotify keine Gratis-Variante hat. Rogers war zusammen mit dem Streaming-Dienst Beats Music von Apple im vergangenen Jahr – das war immerhin ein Drei-Milliarden- Dollar-Deal – „eingekauft“ worden. Ergänzt werden die Apple-Angebote von der App Apple News und – zunächst für den britischen Markt, gewiss aber auch bald für Deutschland – Apple Pay. Auch bei der Apple Watch gibt es Änderungen: So können Apps künftig direkt auf der Computeruhr laufen; das ist zum Beispiel für Fitness-Anwendungen wichtig. Abgerundet wird das Feuerwerk an Neuerungen im Zeichen des angebissenen Apfels durch die nächste Generation des Mac-Betriebssystems OS X. Auch dieses Update wird namensmäßig wieder einen Bezug zu Kalifornien haben – nach „Yosemite“ ist es jetzt der gewaltige Halfdome „El Capitan“ im vorher namensgebenden Nationalpark, bekannt bei Basejumpern, Paraglidern und anderen Waghalsigen. Zunächst aber bleibt Apple hübsch auf dem Boden. In der kommenden Woche kommt erst einmal das neue iPhone. Anders als die meisten Apple-Events der vergangenen Jahre findet dessen Vorstellung in San Francisco nicht im Moscone Center statt, sondern im Bill Graham Civic Auditorium, in dem Ende der 1970er-Jahre der Computer Apple II vorgestellt worden war. Er war der erste große kommerzielle Erfolg des Unternehmens – der Ort könnte ein Fingerzeig sein. Handelsblatt / rtr / afp / dpa / sig 14 BÖRSE am Sonntag · 35/1 5 Unternehmen der Woche


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