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UNTERNEHMEN  Fonds   ZERTIFIKATE  rohstoffe   Denkzeit Lebensart   AKTIEN & MÄRKTE Jubel, denn bei Buffett zählen nur diese drei Dinge: Rendite, Rendite und nochmals Rendite. Berkshire Hathaway ist 1955 aus der Fusion der beiden Textilfirmen Berkshire Fine Spinning und Hathaway Manufacturing entstanden. Die Holding des Geburtstagskindes Buffett feiert also Geburtstag. Das eigentliche Jubiläum aber ist ein wahrhaft Goldenes: vor 50 Jahren übernahm der damals 35-jährige Buffett die Mehrheit der Anteile der Textilfirma aus Bedford, Massachusetts, und seit 30 Jahren ist Berkshire Hathaway, kurz BRK, eine reine Invetment-Holding – alle Aktvitäten auf dem Textilsektor sind seitdem eingestellt. Was Buffett in den vergangenen Jahren mit Berkshire Hathaway geleistet hat, ist bemerkenswert. Die kürzlich veröffentlichten Quartalszahlen für das zweite Jahresviertel waren überraschend schlecht. Kein Wunder, dass das „Orakel von Ohama“ bei Hauptversammlungen der Holding ganze Stadien füllt. In diesem Jahr fanden sich 40.000 Aktionäre in der Arena der Großstadt ein. Das war im Mai. Im März jagte der Aktienkurs auf ein Allzeithoch von knapp 138 Euro. Doch das lag auch am starken US-Dollar. In den USA gab es einen bis heute nicht überbotenen Höchststand von 152 US-Dollar nämlich bereits im vergangenen Dezember. Die kürzlich veröffentlichten Quartalszahlen für das zweite Jahresviertel waren hingegen überraschend schlecht. Ein Einbruch des Nettogewinns von 37 Prozent stand plötzlich auf dem Papier. Doch Buffett ist ohnehin kein großer Fan von Quartalszahlen. Der 84-jährige behält lieber das Langfristige im Auge. Auch deswegen bereitet dieses Zwischenergebnis im dreifachen Jubiläumsjahr nur den wenigsten Analysten einen Grund zur Sorge. Die meisten Beobachter des Marktes raten beim BRK-Papier deutlich zum Kauf. Besonders bei dem aktuell vergleichsweise niedrigen Einstiegskurs. Die schnelle Steigerung um rund zehn Prozent nach dem kurzen Tiefstand bei 109 Euro spricht für sich. Größte Übernahme in der Unternehmensgeschichte In den USA ist das Unternehmen besonders wegen der Übernahme eines Aviation-Zulieferers in den Medien. Für satte 37,2 Milliarden US-Dollar kauft Berkshire die Precision Castparts Corp (PCC), ein Unternehmen, das hauptsächlich Flugzeugteile produziert. Die Übernahme von PCC mitsamt seiner 30.000 Mitarbeiter ist die größte der Berkshire-G eschichte. Für Manger gewisser deutscher Unternehmen könnte in nächster Zeit übrigens auch eine Reise in die mittelamerikanische Prärie, nach Omaha also, anstehen. Denn angeblich möchte Warren Buffett in den nächsten fünf Jahren noch mindestens ein zusätzliches deutsches Unternehmen übernehmen. Im Februar hatte Berkshire Hathaway bereits das Hamburger Motorradgeschäft Louis geschluckt. Ängstliche Anleger fragen sich seit einigen Jahren: Was passiert mit Berkshire Hathaway nach der Ära Buffett? Schließlich ist Buffett für Berkshire noch wichtiger, als es Steve Jobs einst für Apple war. Die meisten Experten sind sich auch hier einig: Es werden gute Nachfolger für Buffett und seinen 91-jährigen Geschäftspartner Charlie Munger zu finden sein. Aber einen Ruhestand denkt der legendäre Börsen-Tycoon ohnehin noch lange nicht. Er kündigte bereits an, dass er noch arbeiten wolle, bis er die 100-Jahre-Marke überschritten hat. Na dann: Happy anniversary, Berkshire Hathaway! Cheers, Warren Buffett! Auf die nächsten 15 Jahre – mindestens! WCW / sig Berkshire Hathaway B-Aktien Stand: 28.08.2015 17 BÖRSE am Sonntag · 35/1 5 Unternehmen der Woche


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