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UNTERNEHMEN  Fonds   ZERTIFIKATE  rohstoffe   Denkzeit Lebensart   AKTIEN & MÄRKTE Dabei hilft die Charttechnik. Um ihre Chancen zu erhöhen, müssen Anleger aber weitere Signale im Blick behalten. Die Börse eignet sich nicht nur für die langfristige Kapitalanlage. Etliche professionelle, aber auch private Investoren nutzen regelmäßig Chancen auf kurzfristige Gewinne – zum Teil sehr erfolgreich. Häufig bleiben die Erfolge aber auch aus. Denn viele Anleger vertrauen allein auf ihr Bauchgefühl, wenn sie sich für die nächsten Tage, Wochen oder Monate positionieren. Sie glauben, die Märkte „lesen“ oder Nachrichten besser einordnen zu können als andere. Erfahrene Börsianer wissen indes, dass diese Haltung im besten Fall zu Zufallstreffern führt, früher oder später aber schmerzliche Verluste zur Folge hat. Insbesondere im kurz- und mittelfristigen Anlagebereich ist eine systematische Herangehensweise Grundvoraussetzung. Wer strukturiert und systematisch investieren will, kommt dabei nicht umhin, sich zunächst ein Grundwissen anzueignen: So sollten Anleger die Funktionsweise unterschiedlicher Kapitalmärkte verstehen und die wichtigsten Einflussfaktoren für deren Kursentwicklungen kennen. Zudem müssen sie ein Verständnis für fachlich saubere Anlagestrategien entwickeln und wissen, welche Produkte sich für eine Umsetzung eignen. Viele Anleger vertrauen dabei auf die Charttechnik. Sie bietet einen überschaubaren Rahmen, der eine strukturierte Herangehensweise erlaubt. Tatsächlich liefert die Analyse von Kursbewegungen und -formationen wichtige Hinweise auf künftige Kursentwicklungen. Doch bedürfen diese Hinweise regelmäßig einer Überprüfung auf anderen Ebenen. Wichtig ist für Anleger stets, auch eine Grundeinschätzung über die Märkte beziehungsweise Basiswerte zu entwickeln. Um zu einer soliden Einschätzung zu kommen, sollten sie zum einen wichtige Indikatoren im Blick behalten, die maßgeblichen Einfluss auf die Kursentwicklungen der Finanzmärkte haben können. Sehr hilfreich sind zudem statistische Auswertungen, die Hinweise darauf geben, welche Kursentwicklungen mit bestimmten Wahrscheinlichkeiten zu erwarten sind. Interessant sind in diesem Zusammenhang beispielsweise saisonale und sonstige historische Muster: So sind etwa am Aktienmarkt die Sommermonate statistisch betrachtet schwache Monate, während es im Oktober meist wieder aufwärts geht. Dies war auch in diesem Sommer wieder zu beobachten. Auch Megazyklen und der Vergleich mit vorangegangenen ähnlichen Marktphasen können Hinweise darauf liefern, welche Kursentwicklungen zu bestimmten Zeitpunkten zu erwarten sind. Aufschluss über die wahrscheinliche Richtung eines Markts kann auch die Stimmung der Marktteilnehmer geben. Sie lässt sich einerseits an Stimmungsindikatoren ablesen, andererseits an der tatsächlichen Nettopositionierung wichtiger Marktteilnehmer, die aus dem sogenannten CoTReport hervorgeht. Hier gilt jeweils: Extreme Positionierungen auf der Long- oder Shortseite sowie extremer Optimismus oder Pessimismus können als Kontraindikator auf eine baldige Trendwende hindeuten. Sind über derartige Signale interessante Anlagekandidaten identifiziert, kann mittels Markt- und Charttechnik überprüft werden, ob diese die erwartete Tendenz bestätigen. Ist das der Fall, unterstützt die technische Analyse Anleger bei der Festlegung sinnvoller Einstiegs-, Ziel- und Stop-Loss-Kurse. Erst im letzten Schritt wählt der Anleger dann ein zum Gesamtszenario und der eigenen Risikoneigung passendes Produkt. Wie sich diese von renommierten Experten entwickelte Systematik im konkreten Fall auf einzelne Märkte und Basiswerte anwenden lässt, erfahren Anleger in der aktuellen Webinar-Reihe der DZ Bank.Interessierte können sich kostenlos unter http://www. kursplus.de/webinar/details/webinarreihe-trading-fuer-berufstaetige und-vielbeschaeftigte-2015-1.html dazu anmelden. Kolumne Stefano Angioni Börsenexperte bei der DZ BANK in Frankfurt 21 BÖRSE am Sonntag · 40/1 5


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