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FONDS  ZERTIFIKATE  rohstofe   Denkzeit Lebensart   AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN ETFs: Die passende Geldanlage für Börseneinsteiger – und für Profis Von Jens Wöhler Gastbeitrag In den vergangenen Jahren haben sich börsennotierte Fonds zu einem wichtigen Geldanlageprodukt für Einsteiger entwickelt, das sich weltweit größter Beliebtheit erfreut. Aber nicht nur Börsenneulinge setzen auf ETFs – selbst Warren Buffett ist bekennender Anhänger der Indexfonds. Jens Wöhler Mitglied des Vorstandes beim Sparkassen Broker Der amerikanische Börsenguru Warren Buffett hat in mehr als 60 Jahren ein Privatvermögen von geschätzt knapp 73 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet.Und das weil er selbst durch seine Aktienanlagen jahrelang den Indexfonds des amerikanischen Marktes übertraf. Buffett hat mittlerweile verfügt, dass seine Frau nach seinem Tod einen Großteil seines Vermögens auf den börsennotierten Indexfonds S&P 500 setzt. Seit Jahren spricht sich der Großinvestor für die „Exchange Traded Funds“ (ETFs) aus. Für ihn ist die moderne Anlageform gerade deshalb erfolgversprechend, weil sie für die Investoren einfacher und vor allem günstiger ist, als aktiv gemanagte Fonds. Längst haben die ETFs ihren Siegeszug auf den internationalen Finanzmärkten angetreten. Seit dem Jahr 2000 sind ETFs auch an der deutschen Börse über den Sekundärmarkt handelbar. Mittlerweile ist das in den Indexfonds verwaltete Vermögen in Deutschland auf mehr als 250 Milliarden Euro angewachsen; weltweit stecken mehr als 2,5 Billionen Euro in den etwa 5.000 verschiedenen ETFs. In aktiv gemanagten Investmentfonds sind zwar noch deutlich höhere Geldbeträge angelegt. Doch das ETFVermögen wächst mit durchschnittlich 20 Prozent pro Jahr rasant – ein klares Zeichen dafür, dass die Bedeutung der passiven Sparpläne immer weiter zunimmt. Von ihrer Grundausrichtung unterscheiden sich ETFs deutlich von klassischen Investmentfonds: Bei aktiv gemanagten Fonds gibt der Anleger die Verantwortung an einen Fondsmanager ab, der versucht, ein möglichst rentables Ergebnis zu erzielen. Ein ETF bildet den Index, den er beschreibt, eins zu eins ab. Steigt beispielsweise der DAX um drei Punkte, gewinnt der dazugehörige ETF in nahezu gleichem Maße; verliert der DAX drei Punkte, sinkt auch der ETF. Der ETF-Kurs weicht nur marginal durch den sogenannten „Tracking Error“ vom Index ab. Das ist einfach, aber genial. Denn während der Fondsmanager bei der Wahl der Geldanlage falsche Entscheidungen treffen und dadurch schlechter abschneiden kann als der Index, bewegt sich ein ETF stets parallel zum abgebildeten Index – auch wenn er diesen natürlich niemals schlagen kann. ETFs sind häufig nicht nur erfolgreicher als Investmentfonds, es fallen zudem deutlich geringere Verwaltungskosten an. Denn einen Index nachzubilden ist mit wesentlich weniger Aufwand verbunden als das Management eines klassischen Fonds. Während ein Anleger bei aktiven Investmentfonds laufende Transaktionskosten von ein bis drei Prozent pro Jahr einkalkulieren muss, ist bei ETFs lediglich ein Bruchteil dieser Kosten fällig. Auch Ausgabe oder Rückgabeaufschläge und Performance Fees werden bei Indexfonds im Regelfall nicht erhoben, sind bei Investmentfonds aber an der Tagesordnung. Allein der Ausgabeaufschlag 34 BÖRSE am Sonntag · 40/1 5


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