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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstofe   Denkzeit Lebensart Märkte im Überblick usa Deutschland Europa Der September und damit das dritte Quartal 2015 sind in der vergangenen Woche zu Ende gegangen. Zeit Bilanz in puncto Performance bei den US-Indizes zu ziehen. Sie verzeichneten in beiden Berichtsperioden Verluste. Mit dem beendeten Quartal dürften in den nächsten Wochen zudem die Firmenbilanzen in den Fokus rücken. Wie im Jahresviertel zuvor sind die Erwartungen an die Berichtssaison jedoch sehr dürftig. Erneut wurden die durchschnittlichen Prognosen im Quartalsverlauf deutlich gesenkt. Sie gehen bei den Firmen des S&P 500 im Schnitt erneut von Rückgängen bei Umsatz und Gewinnen aus. Aus den gedämpften Erwartungen könnte zwar positives Überraschungspotenzial resultieren, allerdings muss man sich fragen, ob dies angesichts der zuletzt zunehmenden konjunkturellen Schwächesignale gerechtfertigt ist. Auch jüngst gab es entsprechende schwache Daten, zum Beispiel mit dem Arbeitsmarktbericht September. Zwar verharrte die Arbeitslosenquote mit 5,1 Prozent auf einem Mehrjahrestief. Der Stellenzuwachs war jedoch sehr gering. Zudem wurde der ohnehin schon schwächere Vormonatswert nach unten revidiert. Die Wall Street reagierte auf die am Freitag veröffentlichten Jobzahlen zunächst mit Abgaben. Im Handelsverlauf bildete sich dann jedoch eine kräftige Gegenbewegung heraus, was den Indizes letztlich zu einer positiven Wochenbilanz verhalf. Nach den kräftigen Abgaben im August von mehr als 9 Prozent war der DAX im September mit 5,8 Prozent zwar weniger deutlich gesunken – das Minus war dennoch relativ stattlich. Und auch SDAX und MDAX verzeichneten Einbußen, wenngleich sie mit 4,1 und 2 Prozent geringer ausfielen. Im Berichtsmonat dagegen zulegen konnte der TecDAX, der sich um 2,4 Prozent verbesserte. Ebenfalls gemischt bei den deutschen Indizes fällt die Bilanz in der vergangenen Woche aus. Während MDAX und SDAX stiegen und der TecDAX nahezu unverändert über die Ziellinie ging, verzeichnete der DAX einen Verlust von 1,4 Prozent. Zwischenzeitlich hatte er noch deutlicher im negativen Bereich gelegen. In der ersten Wochenhälfte war er bis zu dem im August markierten bisherigen Tief der seit dem Allzeithoch im April auszumachenden Abwärtsbewegung bei 9.338 Punkten gerutscht. Kurzzeitig ganz knapp unterschritten, startete der Index dann davon ausgehend jedoch wieder durch. Ist dies ein Signal für eine eventuelle vorläufige Bodenbildung im Bereich der 9.338er-Marke, von der dann vielleicht ein größerer Aufwärtsimpuls ausgeht? Kann sein, muss aber nicht. Um auf der Long-Seite aktiv zu werden, bedarf es daher weiterer bullisher Signale. Denn der jüngste Abprall von der Haltezone nach oben könnte sich lediglich als temporäre technische Gegenreaktion herausstellen. Schlussrally am Freitag DAX testet Augusttief Druck auf EZB nimmt wieder zu Die von der EZB mit allen geldpolitischen Mitteln forcierte, weil angeblich nötige, nachhaltige Ankurbelung der Inflation will einfach nicht gelingen. In der Eurozone lag die jährliche Teuerungsrate bei den Verbraucherpreisen im September laut erster Schätzung bei –0,1 Prozent. Das ist der erste Rückgang des Preisniveaus seit März. Erneut machten die gesunkenen Energiepreise den „Währungshütern“ einen Strich durch ihre nicht unumstrittene Rechnung. Etwas anders sieht es bei der Betrachtung ohne die schwankungsanfälligen Energiegüter aus. Hier lag die Teuerungsrate wie im August bei 1 Prozent. Teurer wurden vor allem unverarbeitete Lebensmittel sowie Dienstleistungen. Betrachtet wird jedoch vor allem der Gesamtindex. Das jüngste Minus nährte damit die Annahme, dass dadurch der Druck auf die EZB erhöht werden könnte, weitere Maßnahmen zu ergreifen, um die aus Sicht der Notenbank zu geringe Inflation zu bekämpfen. Ein Mittel ist eine mögliche Ausweitung des seit März umgesetzten Wertpapierankaufprogramms. EZB-Präsident Mario Draghi hatte zuletzt wiederholt betont, dass eine Anpassung des Programms bei Umfang und Zeitraum notfalls möglich ist. Und was machten jüngst die Aktienindizes? Der EURO STOXX 50 konnte sich nach einem schwachen Wochenstart im Verlauf zwar erholen, verzeichnete am Ende dennoch einen Verlust zur Vorwoche von 0,8 Prozent. S&P 500 Stand: 02.10.2015 DAX Stand: 02.10.2015 EURO STOXX 50 Stand: 02.10.2015 04 BÖRSE am Sonntag · 40/1 5


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