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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstoffe   Lebensart Kolumne Die Welt hängt am Öltropf Von Dr. Ulrich Stephan In North Dakota reichen 380 US-Dollar aus, um einen 40.000-Liter-Tanklaster randvoll mit Erdöl zu füllen – das Barrel zu 1,50 US-Dollar. Noch im Januar 2014 kostete das 159-Liter- Fass der minderwertigen Ölsorte North Dakota Sour rund 48 US-Dollar – also mehr als 30 Mal so viel wie heute. Auch wenn das North Dakota Sour global nur eine Nebenrolle spielt: Es steht exemplarisch für den tief greifenden Wandel des internationalen Ölmarkts in den vergangenen zwei Jahren – von einem Verkäufer- hin zu einem Käufer-Markt. Bestimmend für die derzeit vergleichsweise niedrigen Ölpreise ist in erster Linie die Angebotsseite. Denn seit Anfang 2014 steigt nach Angaben der US-Energie-Informations-Behörde (EIA) die Indizes Stand: 04.03.2016 Index 04.03.2016   % Vorwoche 52weekHigh   % 52week Dow Jones 17006,77 +2,20% 18351,36 -6,02% S&P 500 1999,99 +2,67% 2134,72 -4,70% NASDAQ 4717,02 +2,76% 5231,94 -5,04% DAX 9824,17 +3,27% 12390,75 -13,75% MDAX 19781,27 +3,02% 21679,52 -0,90% TecDAX 1653,57 +3,11% 1889,31 +5,36% SDAX 8553,52 +3,59% 9182,95 +6,40% EUROSTX 50 3037,35 +3,69% 3836,28 -15,24% Nikkei 225 17014,78 +5,11% 20952,71 -9,03% Hang Seng 20176,70 +4,20% 28588,52 -17,53% globale Ölproduktion tendenziell stärker als der Verbrauch, wozu maßgeblich die Ausweitung der US-Förderung durch das sogenannte Fracking beigetragen hat. Betrug 2014 das weltweite Überangebot laut EIA durchschnittlich 0,9 Millionen Barrel pro Tag, waren es vergangenes Jahr bereits 1,9 Millionen Barrel – das entspricht rund 80 Prozent des Tagesverbrauchs an Erdöl in Deutschland. Die beiden bedeutendsten Ölsorten Brent und WTI verloren vom Spätsommer 2014 bis heute rund 60 Prozent ihres Wertes in US-Dollar. Ausschlaggebend dafür war und ist, dass die wichtigsten 10 BÖRSE am Sonntag · 09/1 6


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