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FONDS  ZERTIFIKATE  rohstoffe   Lebensart   AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN Kolumne Was 2016 auf dem ETF Markt wichtig wird Von Dag Rodewald Das Wachstum des Marktes dürfte sich künftig verstärkt auf innovative Segmente konzentrieren. Nachhaltige ETFs, Faktor-ETFs und ETFs mit Währungssicherung sind drei Beispiele dafür. Für die Finanzmärkte war 2015 ein schwieriges Jahr, für die europäische ETFBranche dagegen ein Jahr der Rekorde: 82,2 Milliarden US-Dollar an neuen Geldern investierten Anleger in ETFs. Davon flossen 50,6 Milliarden in Aktien-ETFs und 30,3 Milliarden in Anleihe-ETFs. Diese Nettozuflüsse stellen allesamt neue Allzeit-Bestmarken dar. Und das Wachstumspotenzial des ETF-Marktes längst noch nicht ausgeschöpft. Europa hat hier nach wie vor Aufholbedarf gegenüber den USA Allerdings hat der ETF-Markt inzwischen unstrittig eine gewisse Reife erreicht. Daher könnte das künftige Wachstum sich verstärkt auf bestimmte, besonders zukunftsträchtige Bereiche konzentrieren. Nachhaltigkeit ist mehr als ein Trend Dass nachhaltige Ansätze in allen Bereichen der Gesellschaft mehr als ein Trend sind, hat nicht zuletzt das immense Interesse am Pariser Klimagipfel im vergangenen Dezember gezeigt. Entsprechend richten immer mehr professionelle wie private Investoren auch ihre Portfolios nach Nachhaltigkeitskriterien aus. ETFs auf Nachhaltigkeitsindizes werden in diesem Zusammenhang immer beliebter. Ausgefeilte Konzepte, wie sie etwa den MSCI Socially Responsible Indizes zu Grunde liegen, werden dieser Bedeutung gerecht. Der Erfolg der auf diesen und anderen Indizes basierenden Produkte zeigt: Nachhaltige Investments müssen längst keine Domäne des aktiven Managements mehr sein. Erfolgsfaktoren für Indexinvestments Die Suche nach risiko-adjustierten Überrenditen im Vergleich zum Gesamtmarkt lässt sich inzwischen auch mit spezialisierten ETFs umsetzen. Der hinter den entsprechenden Strategien stehende Anlageansatz heißt Factor Investing. Er basiert maßgeblich auf den Erkenntnissen des Wirtschaftsnobelpreisträger Eugene Fama und seines Kollegen Kenneth French, nach denen die Renditeerwartung von Aktien nicht allein durch das Marktrisiko (Beta) bestimmt wird. Inzwischen ermöglichen ETFs die Investition in eine Vielzahl solcher Faktoren. Die wichtigsten darunter sind sicherlich Value, Low-Volatility, Qualität und Dividendenrendite. Die Vorzüge währungsgesicherter ETFs haben bereits viele Investoren für sich entdeckt, denn Währungsschwankungen können die Volatilität eines Portfolios deutlich erhöhen, ohne dass Investoren dafür mit einer höheren Renditeerwartung belohnt werden. Eine nahezu ideale Lösung sind dabei physisch replizierende ETFs mit Währungssicherung. Diese sichern die Fremdwährungen der Indizes beispielsweise in Euro ab. Wichtiger für Investitionen in ETFs werden vor allem drei Eigenschaften: Transparenz, Innovationsgeist und Orientierung am Anlegernutzen. Wer künftig erfolgreich neue ETFs auf den Markt bringen will, tut deshalb gut daran, sich ebenfalls an dieser Trias zu orientieren. Dag Rodewald Leiter Vertrieb UBS ETFs Deutschland und Österreich 32 BÖRSE am Sonntag · 09/1 6


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