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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstoffe   Lebensart Klein schlägt Groß Von Lars Brandau Halbzeit an den Finanzmärkten. Zweifellos waren es nervenaufreibende erste sechs Monate. Fast schon eine Achterbahnfahrt für die Anleger. Gleichzeitig wiederum ein Beleg dafür, dass die Börse keine Einbahnstraße ist und Investoren mitunter einen langen Atem brauchen. Die böse Neujahrsüberraschung aus China bescherte den Anlegern einen miesen Start in 2016. Die Indizes gingen in die Knie. Bis auf 8.750 Zähler sackte der Deutsche Aktienindex (DAX) ab. Dann setzte eine Erholung bis auf 10.400 Punkte ein und der DAX bewegte sich fast auf dem Stand vom Jahresbeginn. Alles wieder entspannt? Wohl kaum, denn nach einem Auf und Ab ging es im Juni ordentlich zur Sache. Brexit und anhaltende Konjunktursorgen belasteten die Börsen weltweit. Am 23. Juni 2016 kam dann mit der Brexit- Entscheidung quasi (kurzzeitig) der Super-Gau für viele Investoren. Wie geht es nun mit Großbritannien, Europa und Deutschland weiter? Kurzum: Die Berater und Gesellschaften werden derzeit mit Anfragen überhäuft. Da aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt vieles noch in der Schwebe ist, gibt es keine klaren Antworten. Fest steht nur, dass langfristig orientierte Anleger diese immensen Kursbewegungen aushalten müssen. Auch, wenn der DAX in den ersten sechs Monaten gut 10 Prozent verloren hat. Die stürmische See verwandelt sich hoffentlich bald wieder in ein ruhigeres Gewässer. Dann sinkt auch die Volatilität, die letztens wieder in die Höhe geschnellt ist. Rückenwind für die heimischen Kapitalmärkte kam zuletzt auch von den freundlichen Aktienmärkten in den USA und Asien. Zudem hellte sich die Verbraucherstimmung in Deutschland wider Erwarten deutlich auf. Aber auch hierzulande gab es im ersten Halbjahr durchaus Licht und Schatten. Nicht alle Branchen und Werte notierten gleichermaßen im roten Bereich. Anleger, die auf die oftmals weniger beachteten deutschen Indizes M-DAX und/oder S-DAX setzten, fuhren mit ihren Investments rückblickend von Januar 2016 bis Juli besser. Die Erholungen bei den „kleinen Brüdern“ des Schwergewichts DAX waren kräftiger und somit fällt das jeweilige Minus beim M- bzw. S-DAX im ersten Halbjahr vergleichsweise moderat aus. Auch in der längerfristigen Chartanalyse hängen die Indizes der zweiten/dritten Reihe das Flaggschiff DAX deutlich ab. Das ist auch insofern interessant, als dass deutsche Privatanleger zwar bevorzugt nach heimischen Indizes Ausschau halten, jedoch eine stark ausgeprägte Präferenz zum DAX haben. Das belegt eine Umfrage des Deutschen Derivate Verbands (DDV) vom Mai dieses Jahres. Knapp 70 Prozent sprachen sich hierbei für den DAX als bevorzugtes Underlying bei einem Index-Investment aus. M-und S-Dax kommen zusammen auf knapp 11 Prozent, rangieren damit aber immer noch vor Dow Jones und dem EuroStoxx 50. Letztgenannter schneidet übrigens in der Wertentwicklung im ersten Halbjahr (noch) schlechter ab als der DAX und das nicht erst seit dem Brexit-Referendum. Indizes sind und bleiben ein sehr beliebter Basiswert bei strukturierten Wer tpapieren. Anleger haben hierbei die Qual der Wahl, da es kaum noch weiße Flecken auf der Landkarte gibt. Kleinere Indizes, wie beispielsweise der M-oder S-Dax, laufen dabei mitunter manchen Dickschiffen den Rang ab. Nebenbei können sich die Dividenden Ausschüttungen der Werte aus der zweiten Reihe ebenfalls sehen lassen. Kolumne Lars Brandau Geschäftsführer des Deutschen Derivate Verbandes, DDV Foto: © ernesomn1 - Fotolia.com 18 BÖRSE am Sonntag · 26/1 6


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