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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstoffe   Lebensart Sonntag , 04. Dezember 2016 AKTIEN & MÄRKTE Schliekers Woche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Märkte im Überblick: S&P 500, DAX, EURO STOXX 50. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Kopf der Woche: Axel Weber, Zitat und Aphorismus der Woche. . . . . . . 5 Aktie der Woche: Daimler. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Interview: Dr. Ulrich Stephan. . . . . . . . . . 10 Kolumne: Sven Grundmann . . . . . . . . . . 14 Kolumne: Christine Romar . . . . . . . . . . . 17 Unternehmen Kolumne: Sebastian Sigler. . . . . . . . . . . . . 18 Gastbeitrag: Moritz Rehmann . . . . . . . . . .20 Unternehmens-News. . . . . . . . . . . . . . . . .22 FONDS Fonds der Woche: S4A US Long R – Rückenwind nach der Präsidentenwahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Zertifikate Zertifikate-Idee: Partizipationszertifikat auf den Trump-Basket . . . . . . . . . . . . . . . 26 Kolumne: Jörn Schiemann. . . . . . . . . . . . . 28 Trading Gastbeitrag: Mario Fabbri . . . . . . . . . . . . . 29 Rohstoffe Öl-Rallye mit Stopp-Signal. . . . . . . . . . . . .30 Rohstoffanalysen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32 Impressum/Disclaimer . . . . . . . . . . . . . . 36 Fehlsteuerung, jetzt amtlich Reinhard Schlieker Wirtschafts- und Börsenkorrespondent des ZDF Es gibt da eine Theorie: Wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er auf dem Eis tanzen. Diese Hypothese lässt sich in der Realität schwer verifizieren, dazu gibt es einfach nicht genug Esel, denen es einerseits zu wohl wäre, und die anderseits freien Zugang zu einer Eisfläche ihrer Wahl hätten. Rein logisch lässt sich allerdings beobachten, dass es der Bundesrepublik sehr gut geht, und dass die Berliner Republik, vertreten durch ihre gewählten und amtlich bestallten Obrigkeiten, womöglich gerade dabei ist, gleich einem übermütigen Esel einen Tanz auf brüchigem Eis aufzuführen. Für diese Mutmaßung spricht, dass der Staat in den letzten Jahren – genaugenommen seit der Agenda 2010 – eine radikale Kehrtwende vollzogen hat. War es noch Ziel der Agenda, Eigenverantwortung zu fördern und krisenbehaftete staatliche Systeme zukunftssicherer zu machen, so kehrte seither die Gouvernantenrolle wieder, die man so eigentlich seit den sechziger Jahren nicht mehr auf dem Schirm hatte. Wobei die Agenda offenbar dazu beigetragen hat, jene Mittel freizumachen, die nun zur Fehlallokation genutzt werden, aber nicht nur die. Symptome zeigen sich in der Privatwirtschaft, die Ursachen finden sich beim Staat. Mit der aus dem Bauch heraus gestarteten Energiewende kam nicht nur die Zerstörung sinnvoller Geschäftsmodelle, die sich in Euro und Cent etwa bei der Marktkapitalisierung von EON und RWE beobachten lässt. Es folgte auch die Verschwendung öffentlicher und privater Mittel, indem sie in unproduktive Ressourcen gesteckt wurden. Sonnenenergie wird in einem Land erzeugt, das kaum Sonnentage hat, etwa im Vergleich zu Griechenland oder Spanien, wo man sinnvoll investieren könnte, gäbe es denn die Netze und Speicherkapazitäten. Jeder private Unternehmer hätte zunächst die Infrastruktur gebaut oder abgewartet, und dann die Solarpanel aufgestellt. 30 Milliarden Euro zahlen die Bürger jährlich für die Fehlsteuerung, die angeblich für Luftreinhaltung sorgen soll. Da es ebenso angeblich um das Wohl des ganzen Planeten geht, hätte man dieses Geld mit enormer Wirkung in diversen Megacities der Welt nutzen können, um dort moderne Kraftwerke und Fahrzeuge zu finanzieren und sie zumindest einen großen Schritt weiter in Richtung gesunde Luft zu bringen. Aber so weit geht die Liebe zum Planeten dann doch nicht, dass man China und Indien und Südamerika saubermachen will. Was beweist, dass es bei der Energiewende keinesfalls um den größtmöglichen Erfolg geht, sondern um etwas anderes: Mit dem Geld anderer Leute Blütenträume 02 BÖRSE am Sonntag · 48/1 6


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