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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 09

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART 10 BÖRSE am Sonntag · 09/17 Titel die Allianz-Tochter Pimco 6,7 Milliarden Euro verwaltet und seit fast einem Viertel Jahrhundert im Geschäft ist. Tatsächlich expandieren die meisten Volkswirtschaften seit der Finanzkrise nur noch mit einer Rate von ein bis zwei Prozent. Auch die US-Wirtschaft konnte seit 2009 lediglich ein Wachstum von zwei Prozent im Jahr erzielen. Das viele Geld, das die Notenbanken über Anleihenkäufe ins System bringen, bleibt meistens im Finanzsektor und kommt nicht in der Realwirtschaft an. Trumps Investitionsprogramme, Steuersenkungen und nicht zuletzt der Abbau von Regulierung könnte einen Wachstumsschub bringen, lautet die Hoffnung. Beispiel Öl und Gas. Seitdem Anfang November 2016 feststand, dass Donald Trump das Ruder übernehmen wird, haben die Aktien von Öl- und Gasproduzenten in den USA mehr als 40 Prozent zugelegt. Tatsächlich hat der neue Präsident per Dekret zwei Pipeline-Projekte genehmigt, die sein Vorgänger Barack Obama aus Gründen des Naturschutzes abgelehnt hatte. Gleiches trifft auf Umweltauflagen für den Kohlebergbau zu, die Trump gestrichen hat. Die wütenden Proteste von Umweltaktivsten ignorierte der Politik-Rabauke im Weißen Haus dabei ebenso wie die Warnungen von Wissenschaftlern. „Er könnte die Energiebranche entfesseln“, jubeln bereits erste Analysten. Auch Banken konnten von Trumps Sieg profitieren. Die Aktien von Goldman Sachs & Co. haben sich seit November um ein Drittel verbessert. Ähnlich wie beim Öl ist es die Erwartung, dass die neue Administration die staatlichen Beschränkungen lockern werde. Wie nachhaltig all diese Maßnahmen sind, muss sich allerdings erst zeigen. Schließlich war ein Großteil der Regulierung als Antwort auf die Finanzkrise eingeführt worden. Die Enttäuschung der Märkte lässt sich aber ebenfalls schon ausmalen. Denn das Konjunkturprogramm kann nur über einer noch höhere Verschuldung finanziert werden. Trumps Konjunkturprogramm könnte sich rasch als Strohfeuer erweisen, die Finanzmärkte könnten labiler und für Rückschläge anfälliger werden. Gleichzeitig sollten Anleger nicht vergessen, dass Trump mit „America First“ stärker auf Protektionismus setzt. Und das könnte den gesamten „Trump-Jump“ zum Kollaps bringen, wenn er Handelskriege anzettelt, bei denen alle Seiten verlieren. Foto: @ mattz90 - Fotolia.com


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