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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 04

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART gehen sollte: „Wir vertreten unverändert die Ansicht, dass sich in Anbetracht der sehr guten wirtschaftlichen Entwicklung die Kurse bis Jahresende weiter nach oben bewegen werden“, meinen die DZBank Strategen. Bei kurzfristigen Kursrückschlägen, etwa im Zuge politischer Unsicherheiten, bieten sich ihrer Ansicht nach Kaufchancen. Die makroökonomischen Rahmenbedingungen stimmen, die Unternehmen auch in den USA und etwa Japan liefern, wie Stephan von Deutschen Bank betont: Mehr Wirtschaftswachstum und steigende Unternehmensgewinne trieben die Aktienmärkte zu neuen Höchstständen. „Die Aktienbörsen schert es bislang kaum, dass eine Zinsanhebung in den USA schon im März immer wahrscheinlicher zu werden scheint“, sagt er. Zwar seien US-Aktien nicht mehr günstig, gerade bei Energie-, Industrie- und Finanzwerten haben die Risikoprämien zugenommen. Doch solange die Unternehmensgewinne weiter so kletterten wie in der abgelaufenen Berichtssaison, solange lohnten sich auch US-Aktien, meint Stephan – die Zinsen seien ja immer noch niedrig. Für den S&P 500 erwarten Analysten 2017 ein Gewinnwachstum von mehr als zehn Prozent. Stephan hat sein Kursziel für den breiten US-Index für dieses Jahr auf 2 600 Punkte angehoben. Das entspricht einem Plus von gut acht Prozent im Vergleich zu heute. Die DZ Banker sehen den S&P 500 bis Ende 2017 auf 2450 Punkte klettern. Investoren spekulieren darauf, dass die US-Wirtschaft an Fahrt gewinnt durch die Wirtschaftspolitik des neuen Präsidenten Donald Trump. Er hat Investitionen in Infrastrukturprojekte, Steuervergünstigungen für Unternehmen und Deregulierungen für Banken versprochen, ist Details aber bislang schuldig geblieben. Entscheidende Treiber für weitere Kursgewinne werden nach Ansicht von Stephan das tatsächliche Wirtschaftswachstum und die damit korrelierte Gewinnentwicklung sein. Im Gegensatz dazu werden Aktien aus Europa und aus Schwellenländern als unterbewertet eingeschätzt. Weil sie USAktien für zu teuer halten schichten viele Fondmanager um: Sie trennen sich von US-Titeln und investieren stattdessen in Aktien aus Schwellenländern sowie aus Europa. Zuletzt konnten insbesondere Aktien aus dem Reich der Mitte von positiven Einschätzungen hinsichtlich der chinesischen Wachstumsperspektiven profitieren. Europäische Aktien kommen bei Großinvestoren hingegen schon länger gut an. Sie gewichten die Titel so hoch wie seit elf Monaten nicht. WIM DAX Stand: 01.04.2017 13 BÖRSE am Sonntag · 13/17


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