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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 04

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART In der digitalen Welt hat sich Mark Zuckerberg mit Facebook Inc. seinen eigenen Kosmos geschaffen. Das Unternehmen mit Sitz im kalifornischen Menlo Park ist mit seinem sozialen Netzwerk Facebook, dem Foto- und Videodienst Instagram sowie dem Messenger-Dienst WhatsApp in den vergangenen Jahren zum Branchenriesen gewachsen. Der Gigantismus schwappte auch auf die Börse über: Die Aktie des Konzerns, den CEO Zuckerberg im Jahr 2004 als „The Facebook“ an der Harvard University gründete, pendelt im Bereich ihres Allzeithöchstwertes von 139 USDollar, das sind rund 130 Euro. So erreicht Facebook eine Marktkapitalisierung von rund 400 Milliarden Dollar oder 379 Milliarden Euro, nahezu ein Vierfaches seit der Erstnotierung. Im Mai 2012 wagte Facebook den Börsengang. Der Ausgabekurs lag damals bei 38 Dollar, wobei Facebook Einnahmen von wahnsinnigen 16 Milliarden Dollar erzielte – der größte Börsengang eines Unternehmens. Beim Initial Public Offering (IPO) lag die Firmenbewertung aufgrund des Ausgabekurses bei 104 Millionen Dollar. Der Hype legte sich aber schnell: Bereits im August, gerade einmal drei Monate nach dem Börsengang, lag der Aktienwert nur noch bei 19 Dollar. Im Zuge des Facebook-Fiaskos sanken auch die Aktienkurse anderer amerikanischer 17 BÖRSE am Sonntag · 13/17 Internetfirmen. Doch kurz darauf erholte sich die Aktie wieder und erreichte Mitte des Jahres 2013 ihren Ausgabepreis. Den Gewinnen lag eine neue Strategie zugrunde: Die Vermarktung und Werbung auf mobilen Endgeräten. Zuckerberg hatte dem veränderten Nutzerverhalten 2013 Rechnung getragen und neue Anwendungen für Smartphones, Tablets und Laptops kreiert. Einen mächtigen Schub erfuhr das Unternehmen auch durch den Kauf von WhatsApp 2014. Gerne übernahm Facebook in der Vergangenheit andere Unternehmen mit lukrativer Technologie, um deren Vorzüge selbst zu nutzen und praktischerweise die Konkurrenz gleich en passant auszuschalten. Neue Sparten, neue Funktionen und neue Kundenkreise bescherten Facebook in den vergangenen Jahren eine florierende Geschäftsentwicklung – und damit auch der Aktie eine deutliche Steigerung. Gewinnverdopplung – gefällt mir! Alleine das vergangene Quartal sicherte Facebook einen Rekord: Der Umsatz stieg um 51 Prozent auf rund 8,8 Milliarden Dollar, der Gewinn verdoppelte sich auf 3,57 Milliarden Dollar. Seit dem Börsengang gehört das Facebook-Universum einem Konglomerat von Anteilseignern, wobei Gründer und CEO Zuckerberg als wohl mächtigster Mann im Netz immer der Leitwolf bleibt. Dennoch steht der Facebook Boss unter einem gewaltigen Druck – bisweilen auch selbst auferlegt. Denn seitdem sein Unternehmen an der Börse notiert ist, genügen eine steigende Reichweite und ein gutes Image nicht mehr. Um auch weiterhin zu wachsen und Gewinne einzufahren, muss sich Facebook in einer extrem schnelllebigen Branche ständig neu erfinden. Die Ausgangslage für weitere Innovationen ist stabil. Das soziale Netzwerk Facebook zählt 1,86 Milliarden Menschen weltweit, die den Dienst zumindest einmal pro Monat nutzen. Bei Whats- App sind es etwa eine Milliarde, bei Instagram etwa 600 Millionen. Eine weitere rapide Steigerung der Reichweite – so wie in der jüngsten Vergangenheit – dürfte wohl zukünftig nicht mehr möglich sein. Deshalb setzt das Facebook-Geschäftsmodell vor Foto: © leberus - Fotolia.com


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