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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 04

ROHSTOFFE LEBENSART AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN TRADING FONDS ZERTIFIKATE LEBENSART ROHSTOFFE AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN TRADING FONDS ZERTIFIKATE Attraktivität von Rohstoffen gründet auf vier Trends Das Risiko breit zu streuen ist angesichts unseres schnelllebigen Nachrichtenzeitalters wichtiger denn je für eine erfolgreiche Kapitalanlage. Dem Investieren in Rohstoffe kommt dabei, als Aktien und Anleihen begleitende Anlageklasse, eine entscheidende Aufgabe zu. Aufgrund der geringen Korrelation zu diesen traditionellen Investments verbessern Rohstoffanlagen die gewünschte Diversifikation im Portfolio und eine solche Beimischung macht es einfach robuster. Zudem korrelieren Rohstoffe als Sachwerte positiv mit der Teuerung. Das heißt: Rohstoffe beinhalten auch einen Inflationsschutz, da sie eine Anlage in Realwerten repräsentieren. Trotz aller bei Rohstoffen üblichen Preisschwankungen sind Erdöl, Gold & Co. auf mittel- bis langfristige Sicht interessante Anlageoptionen und sollten im Depot ebenfalls berücksichtigt werden. Die Attraktivität von Rohstoffen gründet sich unserer Meinung nach auf vier Trends. 1. Bevölkerungswachstum Die Weltbevölkerung steigt mit hohem Tempo weiter an. Erst in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts wird es gemäß Schätzungen der UNO zu einer leichten Verlangsamung des Bevölkerungswachstums kommen. Bevölkerungswachstum und steigender Rohstoffverbrauch gehen dabei Hand in Hand. 2. Steigende Pro-Kopf-Einkommen erhöhen Energieverbrauch Als Folge jahrzehntelanger Produktivitätszuwächse sind Einkommen in den frühzeitig industrialisierten Ländern heute massiv höher als in den Schwellenländern und Entwicklungsländern. Bisher gilt es quasi als Naturgesetz, dass mit diesen steigenden Einkommen auch der Ressourcenverbrauch schnell ansteigt. Tatsächlich sind die Folgen von höherem Konsum und mehr Mobilität ein drastisch steigender Pro-Kopf-Verbrauch von Energie und Rohstoffen aller Art. 3. Aufholprozess der Schwellenländer Im wirtschaftlichen Aufholprozess der Schwellenländer vollzieht sich die Geschichte der Industrialisierung, die in Europa und Nordamerika 150 Jahre dauerte, wie im Zeitraffer. Denn die gesammelten technologischen Erkenntnisse werden komprimiert angewendet und begünstigt durch ein enormes Reservoir an Arbeitskräften sowie die Liberalisierung des Welthandels. Das Research der Zürcher Kantonalbank geht für 2017 und 2018 von einem rund 2,5 Prozent höheren BIP-Wachstum der Schwellenländer gegenüber den G3-Ländern aus. Durch diesen Aufholprozess ist eine hohe Nachfrage nach Rohstoffen auf Jahrzehnte hinaus quasi gesichert. 4. Urbanisierung und Mega-Cities In vielen Schwellenländern entstehen in hohem Tempo Mega-Cities, deren Aufbau jede Menge Rohstoffe wie Eisenerz und Kokskohle für die Stahlerzeugung, dazu Kupfer und andere Metalle sowie Baumaterialien aller Art benötigen. Von den zur Energiegewinnung benöigten Rohstoffen wie Öl, Kohle und Uran ganz zu schweigen. Von 2010 bis 2025 soll sich gemäß Schätzungen von McKinsey & Co die bereits bebaute Fläche weltweit um 85 Prozent vergrößern - Gewerbe- und Wohnflächen zusammengerechnet. Der Grad der Urbanisierung in den Schwellenländern wird sich von 54 Prozent im Jahr 2015 mit hohem Tempo an das Urbanisierungsniveau der Industrieländer (80 Prozent im Jahr 2015) annähern. 47 BÖRSE am Sonntag · 13/17 Gastbeitraglative Jan Sobotta Leiter Sales Ausland, Swisscanto Asset Management International S.A. in Frankfurt am Main


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