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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 04

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART Für seinen Erfolg hat McDermott immer gekämpft. Die Dividende bei SAP hat er stetig gesteigert; im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete der Konzern unter seiner Führung ein EBIT von rund 5,1 Milliarden Euro. Und ein Kämpfer ist der Manager, der Wohnsitze in Heidelberg und Villanova im US-Bundessaat Pennsylvania hat, auch privat geblieben. Anfang Juli 2015 verlor er nach einem Unfall das linke Auge. Während seiner Genesungszeit führte er das Unternehmen ununterbrochen weiter, ein Vierteljahr später saß er wieder in seinem Büro im SAP-Hauptsitz in Walldorf. Und dort soll man ihn, glaubt man den SAP-Verantwortlichen, auch noch lange finden. sig Born on August 18, 1961, New York City. Der Vater Elektriker arbeitet in der Instandhaltung beim Stromversorger für Manhattan, ConEdison – ein Knochenjob. William R. McDermott, kurz „Bill“, musste schon früh lernen, um sein Geld zu kämpfen. Schule und Studium, beides kostet in den USA viel Geld, finanzierte er mit seinem eigenen kleinen Unternehmen, einem lokalen Delikatessengeschäft. Nach dem Collegeabschluss verkaufte er mit Gewinn – und wandte sich sofort seiner „wirklichen“ Karriere zu. Im Jahre 2002 heuerte McDermott, von Xerox kommend, bei SAP Nordamerika an. Und wurde bald unverzichtbar. Seit Mai 2014 ist er, nach dem Wechsel seines Co- CEO, des Dänen Jim Hagemann Snabe, in den Aufsichtsrat der SAP, alleiniger CEO. Und von dort aus wirkt er, nicht zuletzt in Richtung seiner Heimat USA, mit überaus großem Erfolg. Was ein durchschnittlicher Arbeitnehmer in Deutschland in einem Jahr verdient, übertrifft er an einem einzigen Tag: Soweit bekannt ist er der bestbezahlte Manager eines DAX-Konzerns. Im vergangenen Jahr verdiente er rund 14,3 Millionen Euro – 44 Prozent mehr als noch 2015. Es hätte noch deutlich mehr sein können. Denn SAP hat die erfolgsabhängige Vergütung so gestaltet, dass bis zu 33,1 Millionen Euro drin gewesen wären. Doch der SAPChef verdient auch so schon fast 44 Mal so viel wie die Bundeskanzlerin. ZITAT DER WOCHE „Die Trump-Rallye ist überhitzt.“ Carl Icahn, Milliardär, Hedgefonds- Manager und bisher Trump-Unterstützer, hält die Bewertungen an der Wall Street nicht mehr für fundamental gerechtfertigt. Am Election Day hatte das noch anders ausgesehen: da hatte Icahn die Wahlparty vorzeitig verlassen, um in großem Stil Aktien zu kaufen. APHORISMUS DER WOCHE „Die Börse ist ein Markt für Illusionen, die Geld bringen sollen.“ Georg von Siemens (1839 – 1901), deutscher Bankier, Vetter von Werner von Siemens; seit 1870 Direktor der von ihm mitgegründeten Deutschen Bank AG. Bill McDermott Vorstandsvorsitzender SAP Foto: SAP © Pardon Ein Kämpfer, ganz oben 05 BÖRSE am Sonntag · 13/17 Kopf der Woche


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