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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 04

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART Darum geht der Aktien-Aufschwung weiter Die Crash-Warnungen verpuffen, neue Rekorde sind in Sicht – fünf Argumente, warum die Kurse weiter steigen Es vergeht kein Tag, an dem nicht irgendein Crash-Prophet vor dem großen Knall warnt. Immer mehr Börsengurus sagen einen Rückschlag voraus. Sie warnen und mahnen und verbreiten Angst. Der Trump-Jump sei vorbei, die Aktienmärkte seien nach acht guten Jahren inzwischen „heiß gelaufen“ und „überbewertet“, die Zinswende in den USA markiere den großen „turning point“. Die einen Pessimisten warnen vor „politischen Risiken“ von Brexit bis zum Handelskrieg, andere sehen die Bewertungsrelationen als fragil. Die US-Großbank Bank of America Merrill Lynch fragt monatlich etwa 200 Fondsmanager nach ihrer Einschätzung der Finanzmärkte. Bei der wohl bedeutendsten Umfrage der Fonds-Branche zeigt sich, dass beeindruckende 81 Prozent der Fondsmanager USAktien derzeit für überbewertet halten. Dies entspricht dem höchsten Wert seit Beginn der monatlichen Umfragen vor 17 Jahren. Zur Verblüffung vieler Profis aber steigen die Kurse immer weiter. Viele Indizes erreichen Rekordstände. Warum aber ist das so? Es gibt fünf gute Gründe für den Aufschwung und auch dafür, dass er noch eine Weile weiter laufen könnten. 1 Die Konjunkturen der wichtigen Märkte laufen robust aufwärts. Von den USA bis nach Deutschland signalisieren die Frühindikatoren ein stabiles Wachstum."Eine Mischung guter Konjunkturdaten deutet darauf hin, dass sich die europäische Wirtschaft recht gut entwickelt", sagte Anlagestratege Daniel Lenz BÖRSE am Sonntag · 13/17 Titel 8 von der DZ Bank. Die deutschen Exporteure sind so optimistisch wie zuletzt vor drei Jahren. Das italienische Geschäftsklima ist sogar so gut wie seit 2007 nicht mehr und die französischen Verbraucher bleiben in Kauflaune. Vor allem aber die USA setzen zu neuer Dynamik an. Die ISM-Indizes für das Verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor notieren über 57 Punkte und signalisieren damit eine klare Expansion. Entsprechend stellen die Unternehmen kräftig ein, im Februar waren es per Saldo 235.000 Beschäftigte. Expansionssignale kommen auch vom Wohnungsbausektor. So liegt der NAHB-Index mit 71 Punkten auf dem höchsten Niveau seit Juni 2005. Nach Angaben des Handelsministerium erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Schlussquartal um annualisiert 2,1 Prozent zum Vorquartal. Bisher war eine auf das Jahr hochgerechnete Rate von 1,9 Prozent angegeben worden. Für das laufende Jahr dürfte das Wachstum spürbar anziehen. Ein extrem starkes Verbrauchervertrauen hat die Wall Street nach


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