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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 18

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART AMD – Absturz mit Ansage Im Jahr 2016 war es bei der Aktie von AMD noch steil nach oben gegangen. Gestiegene Umsätze und schwarze Zahlen hatten den Kurs des kalifornischen Chip-Entwicklers bis auf 14,60 US-Dollar getrieben. Umso tiefer nun der Fall. Nach der Veröffentlichung der Zahlen für das erste Quartal 2017 verlor die Aktie zunächst über 20 Prozent an Wert. In der Folge konnte sich das AMD-Papier nicht erholen und notiert derzeit bei 10,14 US-Dollar pro Anteilsschein. Die Aussichten? Gewittrig! 20 BÖRSE am Sonntag · 18/17 Gastbeitrag Für kurze Zeit hatte es so ausgesehen, als könnte AMD wieder neu Fuß fassen im Chip-Geschäft. Ein strikter Stellenabbau wie auch die Konzentration auf Spielekonsolen und Server schienen Wirkung zu zeigen. Im Februar 2016 begann sich die Aktie, deren Kurs bis unter zwei Euro verfallen war, allmählich zu erholen. Mitte 2016 schrieb Advanced Micro Devices endlich wieder schwarze Zahlen. An der Börse glaubte man die Kalifornier auf dem richtigen Weg, was sich schnell auch im Aktienkurs des Chipherstellers widerspiegelte. Bis Ende März diesen Jahres hatte sich der Wert der AMD-Anteile bei knapp über 14 Euro in gut einem Jahr mehr als versiebenfacht. Vor wenigen Tagen nun legte AMD die Zahlen für das erste Quartal 2017 vor. Und die waren gar nicht mal schlecht. Die amerikanischen Entwickler steigerten ihren Umsatz, verglichen mit dem Vorjahrsquartal, um 18 Prozent auf 984 Millionen US-Dollar. Es stand zwar wieder ein Nettoverlust in Höhe von 73 Millionen Dollar zu Buche. Im Jahr zuvor waren es allerdings 109 Millionen Dollar gewesen. Hauptverantwortlich für die recht soliden Zahlen war ein hervorragendes Geschäft mit Grafik-Chips für die Spielekonsolen von Sony und Microsoft. Das klingt auf den ersten Blick so, als hätten Anleger und Analysten nun einen moderaten weiteren Anstieg der AMD-Papiere erwarten können. Doch nichts davon. Absturz! Woran lag es, dass AMD einen guten Teil der erkämpften Kursgewinne auf einen Schlag wieder abgeben musste? Nun, nicht wirklich solide waren zum Beispiel die Zahlen in Bezug auf die neuen Ryzen-Chips. Die Hoffnung auf deren Umsatzpotential habe sich noch nicht erfüllt, so Vivien Sparenberg von Vontobel. Die Hoffnung müsse man deshalb nicht aufgeben. Vielmehr laute die Devise ganz klar: Abwarten. Das wirklich große Problem für AMD heißt Intel und mit Abstrichen sicher auch Nvidia – und damit die vor Kraft strotzende Konkurrenz aus dem eigenen Land. Intel konnte im ersten Quartal des laufenden Jahres Gewinn und Umsatz deutlich steigern. So ging es beim Umsatz um acht Prozent auf 14,8 Milliarden USDollar nach oben. Den Gewinn steigerte der Weltmarktführer foto © Dragon Images / Shutterstock.com


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