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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 18

FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN Infrastruktur – renditestarke und konjunkturunabhängige Investments auch für Privatanleger Marode Brücken und Straßen, kaputte Schulen und Kindergärten sowie zum Teil völlig ​ unzureichende Versorgungsnetze – die westlichen Industriestaaten haben Jahrzehnte lang aus der Substanz ihrer Infrastruktur gelebt. Gleichzeitig müssen die Schwellenländer massiv in ihre Infrastruktur investieren, um ihr Wirtschaftswachstum zu gewährleisten. Anlegern bieten sich dadurch attraktive Investitionschancen. Rainer Fritzsche Gesellschafter und Geschäftsführer der OVIDpartner GMBH und Initiator des OVID Infrastrcture HY Income Allein in Deutschland gibt es rund 2.500 sogenannte Problembrücken. Diese befinden sich in einem derart schlechten Zustand, das die zulässige Höchstgeschwindigkeit beziehungsweise das Fahrzeuggewicht reduziert werden müssen. LKWs und PKWs stehen im Stau oder müssen kilometerlange Umwege fahren. Die volkswirtschaftlichen Schäden sind erheblich. In den USA und anderen westlichen Staaten befindet sich die Infrastruktur in einem noch deutlich schlechteren Zustand als in Deutschland. Jahrelang wurde viel zu wenig Geld in die Erneuerung und den Ausbau der Verkehrs und Versorgungsnetze investiert. Der Investitionsstau ist gewaltig. In den Schwellenländern ist der Investitionsbedarf ebenfalls beträchtlich. In Indien, China & Co. müssen regelmäßig Fabriken die Produktion einstellen, weil es keinen Strom gibt. Gleichzeitig sind die Bahn- und Straßennetze völlig überlastet. Weltweit belaufen sich die Investitionen in Transportwege sowie Strom-, Wasser-, Gas- und Telekommunikationsnetze pro Jahr auf 2,5 Billionen Dollar - so das McKinsey Global Institute (MGI). Hört sich viel an, ist es aber nicht. Nur um das gegenwärtige Wirtschaftswachstum sicherzustellen, wären nach McKinsey Schätzungen jedes Jahr 3,3 Billionen Dollar notwendig. Die Investitionen müssten weltweit um rund ein Drittel aufgestockt werden. In den kommenden 15 Jahren summiert sich der Bedarf laut MGI auf knapp 50 Billionen Dollar. Die Citigroup kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Sie rechnet sogar mit fast 60 Billionen Dollar, die es in den kommenden 15 Jahren in die weltweite Infrastruktur zu investieren gilt. Investitionsstau eröffnet Anlagechancen Angesichts dieser enormen Beträge und der bereits heute zu stark verschuldeten Staatshaushalte ist klar, dass die notwendigen Investitionen zum Teil auch von der Privatwirtschaft geschultert werden müssen. Für Anleger ergeben sich daraus höchst attraktive Anlagechancen. Generell sind Investitionen in Infrastruktur weitgehend unabhängig von Konjunkturzyklen. Vereinfacht gesagt müssen die Menschen auch dann heizen oder zur Arbeit fahren, wenn die Wirtschaft einmal etwas langsamer wächst. Außerdem verfügen Infrastrukturinvestitionen über eine hohe Wertbeständigkeit. Beispielsweise werden Konzessionen für Mautstraßen oder Bahntrassen in der Regel für mehrere Jahre vergeben. Ein Totalverlust ist sehr unwahrscheinlich, vielmehr erhalten Investoren einen regelmäßigen Cashflow, was bei entsprechenden Investments für eine geringe Volatilität sorgt. BÖRSE am Sonntag · 18/17 Anleihen 30


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