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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 18

Für Anleger gibt es eine Reihe unterschiedlicher Vehikel, um in Infrastruktur zu investieren. Direktinvestments kommen aufgrund der hohen Investitionssummen eigentlich nur für institutionelle Anleger wie Versicherungen oder Pensionskassen infrage. Auch Private Equity, also nicht börsennotierte Beteiligungen, sind für Privatanleger kaum geeignet. Zum einen sind auch hier größere Beträge erforderlich – meistens ist Private Equity erst ab mehreren tausend Euro möglich. Zum anderen ist das Geld jahrelang gebunden, weil die Anteile nicht gehandelt werden. Für private Anleger sind Aktien am gängigsten. Diese werden börsentäglich gehandelt und können auch mit überschaubaren Beträgen erworben werden. Typische Infrastruktur-Aktien sind zum Beispiel Hapag-Lloyd oder Liberty Global. Bei Hapaq-Lloyd (WKN HLAG47) handelt es sich um die weltweit viertgrößte Linienreederei. Liberty Global (WKN A1W0FN) ist die Mutter von Unity Media, die in Deutschland 12,5 Millionen Haushalte mit Internet, Telefon und Kabelfernsehen versorgt. Von beiden Unternehmen gibt es auch Anleihen, die sich durch hohe Coupons auszeichnen und deutlich weniger als die entsprechenden Aktien schwanken. Gerade in High Yield Bereich bieten Anleihen-Emittenten attraktive Verzinsungen von fünf, sechs oder sogar noch mehr Prozent pro Jahr. Hintergrund ist, dass der Geldbedarf von privaten Infrastrukturunternehmen und damit ihre Verschuldung regelmäßig hoch sind, was zu schwachen Ratings führt. Tatsächlich sind aber aufgrund der stabilen und gut planbaren Barmittelzuflüsse die Ausfallraten extrem gering. Anleihen haben allerdings häufig den Nachteil, dass sie häufig nur in großen Stückelungen von beispielsweise 100.000 Euro angeboten werden, da sich dadurch die Emittenten einen Verkaufsprospekt sparen können. Um das Einzelwertrisiko zu reduzieren kommen schließlich Fondslösungen infrage. Bekannte Infrastrukturaktienfonds sind beispielsweise der Deutsche Invest Global Infrastructure (WKN DWS0Q2), der First State Global Infrastructure (WKN A0QYLC) oder der Partners Group Listed Infrastructure (WKN A0KET4). Vor gut zwei Jahren hat zudem die OVIDpartner GmbH den ersten und bislang einzigen Infrastrukturanleihenfonds, den OVID Infrastructure HY Income (WKN A112T9), aufgelegt. Dieser verspricht eine jährliche Ausschüttung von 3,5 bis fünf Prozent. Interessant ist schließlich die Kombination aus einem breit gestreuten Aktien- und Anleihenportfolio. Dadurch lassen sich mittelfristig ausgesprochen attraktive Rendite bei vergleichsweise niedrigen Schwankungen erzielen. 31 BÖRSE am Sonntag · 18/17 foto © chuyuss / Shutterstock.com FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN


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