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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 18

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART Der zweitgrößte deutsche Erstversicherer solle in diesem Jahr wieder in die Gewinnzone zurückkehren und in fünf Jahren 600 Millionen Euro zum Konzernergebnis beisteuern. „Ergo wird das schaffen, ich bin da sehr zuversichtlich“, sagte Wenning. Fondsmanager Ingo Speich von Union Investment nannte Ergo die Achillesferse der Munich Re, Ergo binde gemessen am mageren Ergebnis zu viel Kapital. „Das Ergo-Desaster muss endlich ein Ende haben.“ Wenning hielt dem entgegen, der Konzern spare durch die Diversifikation mit der Erstversicherung zehn Milliarden Euro Risikokapital. Das wirkte. – Ja, für seine gekonnte Kommunikation ist Wenning im Konzern bereits bekannt. Diese Stärke werden nun auch die Kritiker kennenlernen. sig Der neue Chef der Munich Re ist in der Öffentlichkeit bisher wenig bekannt. Im Unternehmen dafür umso besser: Seit 25 Jahren ist er beim Rückversicherer. Dort hat er bereits schwierige Aufgaben gemeistert. Und nun muss er sich die Konzerntochter Ergo vornehmen. Der neue Erste Mann der Munich Re wurde 1965 in Jerusalem geboren. Er studierte an der Münchner Ludwig- Maximilians-Universität, die ihn im Jahre 1995 auch promovierte. Er arbeitete bereits seit 1991 für Munich Re, verhandelte zunächst Verträge mit Lebensversicherungskunden. Wenning ist seit 2009 im Vorstand; zunächst war er für das Rückversicherungsgeschäft mit Lebensversicherungen zuständig, seit Oktober 2013 war er zusätzlich Personalvorstand. Zur Hauptversammlung am 27. April 2017 hat er Nikolaus von Bomhard, der den Vorstand zwölf Jahre lang leitete, abgelöst. Bis zum 31. Dezember 2021 läuft Wennings Vertrag, zunächst. Die Kunden von Rückversicherungen sind in der Regel Versicherungen mit direktem Kundenkontakt. Die einst erworbene Qualifikation des Verhandlungsgeschicks mit Lebensversicherungskunden braucht er nun, denn die im Umbau steckenden Konzerntochter Ergo ist in Schwierigkeiten. Einem Verkauf erteilte der 52-Jährige auf der Hauptversammlung am Mittwoch in München eine Absage: „Ergo ist auf einem guten Weg.“ ZITAT DER WOCHE „Den Leistungsbilanzüberschüssen stehen entsprechende Nettokapitalexporte gegenüber.“ Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries und die Bundesregierung erinnern mit diesen Wort-Ungetümen an die Vorteile, die die Vereinigten Staaten aus den Handelsbeziehungen mit Deutschland ziehen. APHORISMUS DER WOCHE „Der dümmste Grund, eine Aktie zu kaufen, ist, weil sie steigt.“ Warren Buffett, Starinvestor und Chef der Holding „Berkshire Hathaway“ Joachim Wenning Vorstandsvorsitzender der Münchener Rück AG Foto: Munich Re © Pardon Joachim Wenning Mit viel Zuversicht 05 BÖRSE am Sonntag · 18/17 Kopf der Woche


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