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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 21

ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS BÖRSE am Sonntag: Apropos Zertifikate: Ende vergangenen Jahres haben Sie die Knock-Out-CFDs eingeführt – Produkte ohne Nachschusspflicht. Wollten Sie damit den neuen Regeln der BaFin vorgreifen? Inglis: Nein, das eine hatte mit dem anderen gar nichts zu tun. Als wir begonnen haben, dieses einzigartige Produkt zu entwickeln, war an eine solche Verfügung der BaFin noch nicht zu denken. Aber klar, das Verlustrisiko ist bei den neuen Knock-Outs genau wie bei klassischen Hebelzertifikaten und Optionsscheinen auf den Kapitaleinsatz begrenzt, aber diese CFDs können noch mehr. Allen voran sind die Knock-Out-CFDs bei uns „Marke Eigenbau“. Durch die Auswahl des entsprechenden Basiswertes, zum Beispiel Gold oder den DAX, und die Festlegung von Barriere oder Hebel passt der Kunde den Knock-Out auf seine Bedürfnisse an. Zu den Kosten: Nicht nur, dass der Kunde bei Knock-Outs sieht, was er wofür bezahlt, er spart auch noch die sonst übliche Kommission für den Broker. Zudem erstatten wir ihm die volle Risikoprämie zurück, sollte der Strike-Kurs des Knock- Outs nicht erreicht werden. BÖRSE am Sonntag: Die Börsen befinden sich aktuell auf Rekordkurs – was machen Ihre Kunden daraus? Inglis: Wir beobachten schon, dass viele dem Braten nicht trauen und CFDs gerade jetzt als Absicherung zum Beispiel für bestehende Aktienpositionen nutzen. Aus Gesprächen mit unseren Kunden wissen wir, dass sie ihre Positionen behalten wollen, weil sie langfristig an weiter steigende Kurse glauben. Kurzfristig allerdings sehen sie die Gefahr einer Korrektur. Und hier kommen CFDs ins Spiel, denn mit ihnen kann man auch eine Position einnehmen, die dann profitiert, wenn die Märkte fallen. Außerdem kann man mit CFDs jede Menge Transaktionskosten gegenüber der Strategie „Kaufen und Verkaufen“ sparen. BÖRSE am Sonntag: Klingt interessant – aber wie funktioniert das genau? Inglis: Statt eines Verkaufs seiner Aktien behält der Anleger sie im Depot und sichert den Wert durch den Verkauf von CFDs (Short-Position) ab. Hat er zum Bespiel Aktien aus dem Deutschen Aktienindex (DAX) im Wert von 50.000 Euro in seinem Depot, kann er diesen Bestand auf zwei Arten absichern. Entweder er spiegelt sein Depot eins zu eins mit CFDs, verkauft also genau die Anzahl CFDs auf die Aktien, die er im Depot hat. Dann gewinnt er auf dem CFD-Konto genau den Betrag, den er mit seinem Aktiendepot verliert. Er kann aber auch CFDs auf den gesamten Index DAX im Wert von 50.000 Euro verkaufen. Dann profitiert er zusätzlich, wenn sich seine Aktien besser entwickeln als der Index. Das Ganze wirkt aber umgekehrt auch. Das heißt, er verliert, wenn seine Aktien dem Gesamtmarkt hinterher hinken. Craig Inglis, haben Sie herzlichen Dank! 34 BÖRSE am Sonntag · 21/17


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