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BÖRSE AM SONNTAG | Ausgabe 26

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART 10 BÖRSE am Sonntag · 26/17 Titel 2 RWE Stand: 29.06.2017 RWE geht mit starker Tochter „vorweg“ Nummer zwei im Dax ist nach den ersten sechs Monaten des Jahres und mit einem Kursgewinn in Höhe von 49,5 Prozent auf 18,05 Euro pro Anteilsschein die Aktie des Energieversorgers RWE. Ähnlich wie Konkurrent Eon profitierte der nach Umsatz zweitgrößte deutsche Energiekonzern zunächst von dem mit der Bundesregierung ausgehandelten Atomkompromiss, der RWE zwar im Juli diesen Jahres 6,8 Milliarden Euro kosten wird, von dort an übernimmt dafür der Staat die weitere Haftung für den Ausstieg. Darauffolgend war es die vom Bundesverfassungsgericht gekippte Brennelementesteuer, die auch dem RWE-Papier weiter Auftrieb verlieh. Hinzu kam eine Erhöhung des Gewinnziels für 2017 von 0,8 Milliarden auf bis zu 1,3 Milliarden Euro. Bereits im ersten Quartal des laufenden Jahres profitierte man außerdem von den gestiegenen Gewinnen der Ökostromtochter Innogy. Das Unternehmen steigerte seinen operativen Gewinn auf 1,6 Milliarden Euro. Berenberg-Analyst Lawson Steele zeigt sich zudem davon überzeugt, dass der Konzern zu den klaren Gewinnern in Bezug auf intelligente und digitale Vernetzung in Häusern gehören wird. Die Deutsche Bank ist vor allem hinsichtlich des Atomkompromisses optimistisch. Analyst Martin Brough setzt sein Kursziel bei 22 Euro. Geht es nach der Commerzbank, sollte man seine RWE-Anteile allerdings eher reduzieren. Die Nordrhein-Westfalen hätten wie auch Eon in der Vergangenheit von Übernahmespekulationen profitiert, mahnt Analystin Tanja Markloff. Ebenso liege das Kursniveau inzwischen über dem fundamentalen Konzern-Wert und die Risiken, was das emissionsintensive Geschäft des Versorgers anbetrifft, würden zunehmen. Weiterhin sollten Anleger nicht vergessen, dass RWE noch 2016 einen Verlust in Höhe von 5,7 Milliarden Euro ausweisen musste. Und der Konzernumbau im Zuge der Energiewende ist noch lange nicht gemeistert. Wohl auch deshalb wurden Anleger in den vergangenen zwei Wochen vorsichtiger und schickten den Kurs des Versorger-Papiers von seinem Hoch bei 20,25 Euro Mitte Juni zurück auf die bereits angesprochenen 18,05 Euro. foto © J2R / Shutterstock.com RWE


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