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BÖRSE AM SONNTAG | Ausgabe 26

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART Daniel Loeb Hedgefonds-Manager sein – bei Aktionären sind sie dagegen meist willkommen. Die Liste der Unternehmen, die Loeb bereits gründlich aufgemischt hat, ist prominent: Yahoo, Sony und Sotheby’s gehören dazu. Am Dienstagabend reagierte dann nestlé-Chef Schneider auf den Angriff des US-Investors Daniel Loeb: 20 Milliarden Franken will der Konzern in den kommenden drei Jahren per Aktienrückkauf an seine Anteilseigner auskehren. Allgemeines Staunen am Markt – maximal zehn Millairden hatte man Nestlé zugetraut. Und die Papiere von Nestlé legten denn auch kräftig zu, nachdem der Brandbrief von David Loeb bekannt geworden war. Wenn einer wie er einsteigt – dann passiert was. sig Für Ulf Schneider, den deutschen CEO der Nestlé AG, wird es ungemütlich. Der Hedgefonds Third Point, der David s. Loeb gehört, hat einen Anteil von 1,3 Prozent im Wert von etwa 3,1 Milliarden Euro am größten Nahrungsmittelkonzern der Welt erworben. Loeb verlangt mit Nachdruck, dass Nestlé seine Gewinnmargen erhöht, Aktien in großem Stil zurückkauft und – dies vor allem – seine Anteile an L'Oréal abstößt: Das Schweizer Unternehmen besitzt etwa 23 Prozent des französischen Kosmetikkonzerns. Der Wert dieses Aktienpakets: 24 Milliarden. Nestlé sei hier und generell in der Reaktion auf die Käufervorlieben zu behäbig und zu zurückhaltend, kritisiert Loeb in einem Brandbrief. David Loeb wurde 1961 in Santa Monica geboren – also Los Angeles. Er absolvierte die Columbia University und Berkeley. Nach zehn erfolgreichen Berufsjahren gründete er 1995 die Finanzierungsfirma Third Point und wurde mit ihr als Hedgefonds Manager zur Legende, die Durchschnittsrendite seines mittlerweile über 15 Milliarden Dollar schweren Fonds lag seit Gründung bei 16 Prozent – wohlgemerkt jährlich, im Durchschnitt. Im Job ist Loeb wegen seines rauen Umgangston gefürchtet, doch die englischsprachige Wikipedia bezeichnet ihn auch als „Philanthropist“, bis heute soll er leidenschaftlicher Surfer sein. Aktivisten wie Loeb mögen in den Chefetagen der Konzerne gefürchtet ZITAT DER WOCHE „Rückblickend festgestellte Schwachstellen sind nicht mehr zukunftsrelevant.“ Das stellen 25 Professoren für Maschinenbau fest. Sie haben sich jetzt in der „Wissenschaftlichen Gesellschaft für Kraftfahrzeug- und Motorentechnik” (WKM) organisiert. Ein Verbot des Verbrennungsmotors habe nachteilige Auswirkungen auf das Weltklima, sagen sie. Sinnvoll weiterentwickelte Benziner und Diesel böten dagegen „niedrigere CO2-Emissionen als alternative Technologien”. APHORISMUS DER WOCHE „Pecunia non olet.“ („Geld stinkt nicht.“) Vespasian, römischer Kaiser 69 – 79 nach Christus. Foto: thirdpoint.com © Pardon David Loeb – David who? 05 BÖRSE am Sonntag · 26/17 Kopf der Woche


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