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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 31

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART Während die Fed für ihre Politik Rückenwind von den Märkten bekommt, verhält es sich bei der EZB anders. Die Währungshüter in Frankfurt haben nur leichte Anpassungen bei ihren Aussagen vorgenommen, aber keine konkrete geldpolitische Wende angekündigt. Und dennoch: Der Anstieg der Bundrenditen sowie die Aufwertung des Eurokurses signalisieren, dass die Geldpolitik straffer geworden ist. Dieses Umfeld kann der EZB nicht gefallen, vor allem, weil sie ihr Aufkaufprogramm auch aufgrund eines mangelnden Angebots an kauffähigen Anleihen 2018 beenden sollte. Während die US-Renditemärkte den Zinsprognosen der Fed nur wenig Bedeutung schenken, scheinen die europäischen Zins- und Renditemärkte förmlich an den Lippen Draghis zu hängen, um auf jegliches Anzeichen einer geldpolitischen Wende reagieren zu können. Unternehmenstermine Datum Uhrzeit Name Ereignis 08.08.2017 - Deutsche Post AG Halbjahresbericht 2017 08.08.2017 - Walt Disney Co. Neunmonatsbericht 2016/17 09.08.2017 - E.ON SE Halbjahresbericht 2017 10.08.2017 - Henkel AG & Co. KGaA Halbjahresbericht 2017 10.08.2017 - NVDIA Corp. Halbjahresbericht 2017/18 11.08.2017 - Berkshire Hathaway Inc. Halbjahresbericht 2017 14.08.2017 - RWE AG Halbjahresbericht 2017 15.08.2017 - Home Depot Inc. Halbjahresbericht 2017/18 BÖRSE am Sonntag · 31/17 Gastbeitrag 13 Was ist der Grund für diese unterschiedlichen Stimmungen in Europa und den USA? Vielleicht ist es die Wirtschaft in Europa, die nun schon länger positiv überrascht und 2016 ein höheres Wachstum als die der USA zeigte. Vielleicht liegt es auch daran, dass seit der Wahl in Frankreich die Zweifel an der Zukunft der Euro-Zone abnehmen, während der US-Politik nicht nur Glaubwürdigkeit, sondern auch Sinnhaftigkeit zu fehlen scheint. Entscheidend ist sicherlich auch, dass das deutsche Renditeniveau aus fundamentaler Sicht zu niedrig war. Doch behält die Fed mit ihrer Prognose eines möglichen US-Leitzinses von 3 % Recht, werden nicht nur die US-Renditen nach oben korrigieren, auch der US-Dollar wird dann erneut aufwerten. Wie nachhaltig solch eine Aufwertung sein wird, ist allerdings eine andere Frage. Klaus Bauknecht Chefvolkswirt der IKB Deutsche Industriebank AG


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