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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 31

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART Koinzidenz zur Bundestagswahl Resch ist es, der in den Medien auftaucht – den formellen Vorsitzenden und seinen Co- Geschäftsführer kennt niemand. Resch ist es, der die DUH in den Vordergrund stellt – und sich selbst gleich mit. Er teilte sich übrigens zeitweise die Geschäftsführung des DUH mit Rainer Baake, der unter dem grünen Umweltminister Jürgen Trittin Staatssekretär war. Das wirft die Frage auf, ob nicht die Bundestagswahl eine große Rolle spielt beim Sommertheater dieses Jahres, das sich „Dieselskandal“ nennt. Professoren wie der Leiter des Dresdner Fraunhofer-Instituts für Verkehrs und Infrastruktursysteme, Matthias Klingner, mahnen ideologiefreie Diskussionen an und bringen ausgezeichnete Argumente, finden aber kaum Gehör. Vielleicht deswegen, weil beim „Dieselskandal“ die Lobbyisten der Grünen – also eigentlich von Rot-Rot-Grün – die allerletzte Chance sehen, die Bundestagswahl doch noch zu drehen? Lassen wir jedoch die Gedanken noch ein wenig kreisen, zu den Wählern im Lande. Wer fährt – mehrheitlich – ein Auto mit Dieselantrieb? Die Mutter, die ihre Kinder in die Schule bringt. Der Heizungsbauer, der Schornsteinfeger, der Tischler. Das sind alles Menschen, die täglich in der Pflicht stehen, die sozusagen zu den Stützen einer bürgerlichen Gesellschaft zählen. Könnte es sein, dass sich auch gesellschaftliche Kräfte, die ein Interesse an einer Dekonstruktion der mitteleuropäisch-traditionellen Gesellschaft haben, ungeniert der Deutschen Umwelthilfe bedienen? Wenn die Kinder nicht mehr nachmittags zum Kirchenchor gefahren werden, lernen sie keine christlichen Lieder mehr. Wenn die Jungens nicht zum Fußballturnier kommen, knüpfen sie keine Kontakte, sondern bleiben vereinzelt – und sind für eine umgestaltete, metrosexuelle, amorphe, beliebige, farbenlose Gesellschaft empfänglich. Und damit besser steuerbar. Von wem auch immer. Die Vermutungen, die sich daraus ergeben könnten, sind weitreichend. Kurzgesagt ergibt sich die Frage, welche gesellschaftlichen Ziele die Deutsche Umwelthilfe anstrebt – vielleicht soll ja auch nur der Neid bedient werden. Der Neid auf den Nachbarn mit der Familienkutsche, die aus deutscher Premiumproduktion stammt, weniger als fünf Liter Kraftstoff benötigt dazu noch toll aussieht. Und während Millionen von Menschen um ihre Mobilität zu bangen beginnen, fliegt Jürgen Resch über ihren Köpfen hin und her – wobei dies ein Lebensstil ist, der auch neidisch machen könnte. Resch selbst sagt dazu: „Meine persönliche Klimaschutzbilanz ist schlecht, daraus mache ich keinen Hehl. Das ist aber leider eine Folge meiner nationalen wie internationalen Umweltarbeit.“ Resch ist aufgrund dieser – oha! – „nationalen wie internationalen Umweltarbeit“ Mitglied des HON-Circles bei der Lufthansa. Diesen höchsten Vielfliegerstatus erhält derjenige, der innerhalb von zwei Jahren 600.000 Meilen fliegt. Oder mehr. Nur drei Prozent für Umweltprojekte Die Standards der Deutschen Umwelthilfe sind bei alledem subjektiv gesetzt. Man kann sich übrigens gerne darauf einigen, dass es zumeist wirklich sinnvolle und gute Ziele sind. Und darum geht es auch gar nicht. Es geht vielmehr um das Sanktionierungssystem. Eine theoretische Annahme: Würde die subjektiven und änderbaren 18 BÖRSE am Sonntag · 31/17 foto © Grzegorz Czapski / Shutterstock.com foto © Coloures-Pic - Fotolia.com


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