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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 31

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART Klingt weder konkret noch wirklich nach Erfolg, oder? Auch als Wahlkampfjoker bringt der G20-Gipfel deutschen Politikern keinen Nutzen. Zu unschön waren die teils kriegsähnlichen Zustände in der Stadt, zu wenig hatte man von offizieller Seite die Lage im Griff. Und an politischen Inhalten oder Erfolgen ist in der öffentlichen Wahrnehmung auch nicht viel hängen geblieben. Politisch gewonnen? Zu guter Letzt bleibt noch Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz als viel gescholtener Buhmann des G20-Gipfels. Hätte er die Gewalt mit besserer Planung verhindern können? Eine Menge Tadel musste er einstecken, Rücktrittsforderungen wurden laut. Schlussendlich entschuldigte er sich bei den Hamburgern für seine Fehleinschätzung: Scholz hatte sich vor dem Gipfel stets optimistisch gezeigt, dass die Sicherheitsvorkehrungen ausreichen würden. Fehlbar, ja, aber die aktive Flucht nach vorne ist allemal erfolgversprechender 27 BÖRSE am Sonntag · 31/17 als etwas passiv auszusitzen. Erfolg hat viele Facetten, ob persönlich, materiell oder immateriell. So können wir auf das Engagement tausender Polizisten positiv zurückblicken. Sie versuchten und leisteten am Rande des G20-Gipfels ihr Bestes, damit die Lage nicht noch mehr eskaliert. Ob die eingesetzten Mittel immer die goldene Wahl darstellten, ist von anderer Stelle zu prüfen. Dennoch haben die Sicherheitskräfte ihre Arbeit geleistet, bis an und über die Belastungsgrenze hinaus - ein Achtungserfolg im Dienste der Gesellschaft und öffentlichen Sicherheit. Aktiv handeln für eine erfolgreiche Zukunft Trotz aller Zerstörung in „ihrer“ geliebten Hansestadt: Die Bürger Hamburgs sind die wahren Gewinner! Es mag wie Hohn klingen, trägt aber vollsten Respekt. Selbst in Anbetracht einer Extremsituation sowie der blanken Zerstörungswut gewaltbereiter Gruppierungen, haben sie sich nicht anstecken lassen, nicht die Nerven verloren, Zusammenhalt demonstriert und gelebt. Sie säuberten miteinander die verwüsteten Straßenzüge, entfernten die sichtbaren Läsionen, die der G20-Gipfel beziehungsweise die Krawalltouristen hinterlassen haben. Mit Ausdauer, Antrieb und Verantwortung nehmen sie ihre Zukunft und das Schicksal der Stadt selbst in die Hand – damit sind und bleiben sie letztendlich die einzigen und wahrhaft erfolgreichen Überbleibsel einer streitbaren Politikveranstaltung. Und setzen aktiv, aus eigener Kraft jene Zeichen des Erfolgs im Dunkel der Krawalle. foto © LaMiaFotografia / Shutterstock.com foto © Ewa Draze / Shutterstock.com


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